Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Eine moderne, märchenhafte Geschichte, die die Seele berührt.

Die Chroniken der Windträume - Jando

Die Chroniken der Windträume
von Jando

Bewertet mit 5 Sternen

Früher einmal glaubte man, wenn jemand stirbt, dass der Wind seine Seele in das Reich der Toten begleitet. Aber manchmal, nur manchmal bringt der Wind die Seele zurück, um geliebten Menschen noch einmal nahe zu sein und um ihnen in ihren größten Ängsten und Nöten beizustehen.- um sie an ihre Träume zu erinnern. Tom und sein Sohn Jan stehen in unterschiedlichen Jahrzehnten am Scheideweg ihres Lebens. Der Verlust eines geliebten Menschen hat ihnen ihre Träume und Hoffnung genommen. Die Begegnung mit dem Herrn der Winde an ihrem Zufluchtsort am Meer zeigt ihnen Wege auf, ja sagen zu lernen zu ihren Träumen, aber auch ja zu Liebe und Schmerz. Doch müssen sie erst einmal lernen, dass selbst das Abschied nehmen, der Beginn einer neuen fantastischen Reise sein kann. Eine Reise voller Trauer, Hoffnung und Liebe und über die magische Entstehung von Sternschnuppen. Die Chroniken der Windträume ist ein modernes Märchen für kleine und große Leser, die bereit sind, ihre Träume in ihr Leben einzubeziehen.

Das Buch "Die Chroniken der Windträume" hat mich sehr bewegt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Untertitel lautet "Die Saga einer wundersamen Reise zu sich selbst." Ich kenne ja inzwischen schon einige Bücher vom Autor Jando, die mich ebenfalls sehr beeindruckt haben. Wie ist es möglich, dass ein Mensch so großartige moderne Geschichten/Märchen schreiben kann - einzigartig, meiner Meinung nach. Auf beeindruckende und einfühlsame Art Geschichten zu erzählen, die sich deutlich aus der Masse hervorheben.
Mein erster Blick gilt, wie kann es anders sein, dem Cover. Es zieht dich magisch an, lässt deiner eigenen Fantasie freien Lauf. Einerseits wirkt es durch die Farbharmonie, den Wellen, dem Himmel, verträumt, aber auch geheimnisvoll. Es ist der weite Blick in die Ferne, dorthin wo die Ungewissheit wohnt.
Eine leise Geschichte mit viel Herz und der Liebe zum Buch.  Es gibt nur wenige Bücher, an die ich mich erinnere, die mich emotional sehr berührt haben, an vielen Stellen eine Träne in die Augenwinkel trieben, aber auch zum Nachdenken anregten und folglich auch darüber, zu handeln. Nicht zu vergessen die wunderbaren Botschaften in diesem Buch. Man lernt wieder zu träumen, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren.

Das 120 Seiten umfassende Buch beinhaltet den ersten Band "Eine wundersame Reise zu sich selbst" sowie Band 2 "Die wundersame Reise geht weiter".  Im Prolog zum ersten Band schreibt der Autor: … Lebt eure Träume intensiv, zeigt sie anderen, aber versicht nicht sie zu überzeugen, denn jeder Traum ist einmalig - auch eurer.
Die Grundthematik des Buches ist der Verlust eines uns nahestehenden Menschen, den wir geliebt und geachtet haben.
"Eine wundersame Reise zu sich selbst" erzählt von Tom, dessen Freundin geraden die Beziehung beendet hatte, und vom Verlust seines Vaters. Einfach so, unerwartet, war er gestorben. Tom begibt sich an den Ort, wo er Ruhe findet, am Meer und lauscht dem Wind, der ihm eine Geschichte erzählt.
In "Die wundersame Reise geht weiter" ist es Toms Sohn, der an den Lieblingsplatz seines verstorbenen Vaters geht. Die Trauer und der Verlust ist so groß und auch hier - ich zitiere aus dem Prolog
…müssen wir den Weg bereiten. Um nicht unterwegs von diesem abzukommen, sollten wir öfter innehalten. Die Seele wird sich öffnen. Wir sollten ihren Worten genau lauschen, denn sie ist der Spiegel des Lebens.

Was schreibt man über ein Buch, wenn einem die richtigen Worte fehlen? Es hat etwas mehr Zeit gebraucht, dann aber bin ich zu dem Entschluß gekommen, frei aus dem Bauch heraus zu schreiben. Jandos Schreibstil hat für mich etwas zauberhaftes, immer wieder findet er die richtige Wortwahl und so viel Poesie zwischen den Zeilen. Man versinkt in die Geschichte. Die Charaktere wachsen einen ans Herz, und man möchte sie eigentlich nicht loslassen.

"Die Chroniken der Windträume" sollte man gelesen haben. Es motiviert, an den eigenen Träumen festzuhalten und nicht immer mit dem Strom zuschwimmen. Auch wenn es vom Thema her traurig zu sein scheint. Mit dem Tod, den Verlust müssen wir leben, aber da gibt es noch die Hoffnung, was wir so oft aus den Augen verlieren. Zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften, Vertrauen, das Leben selbst, all das spielt eine große Rolle. Darum nutze jeden Tag bewusst, auch in der Hektik des Alltags zeigen sich schöne Momente, egal wie kurz sie auch sein mögen.
Das Buch ist wie das Meer, ein Auf und Ab der Wellen, der Gefühle, tobende Gischt, kleine Wellen, ruhige See und am Ende bricht die Sonne durch die dunklen Wolken, zeigen dir den Schimmer der Hoffnung.
Es ist ein Buch, das man immer wieder lesen kann und bei jedem Mal noch etwas Neues entdeckt.  Erwähnen muss ich noch die wunderbaren Illustrationen von Antjeca. In diesem Buch ganz besonders die Zeichnung der kleinen Robbe Jova. Ihre Geschichte hat mich mehr als berührt. Es sind wir Menschen, die Verantwortung tragen … aber lest selbst.
Ich habe jede Seite dieser Geschichte genossen.
Das Buch ging mir sehr unter die Haut und es hinterlässt einen starken, bleibenden Eindruck.
Ein wirklich ganz besonderes Buch, für den selbst fünf Sterne zu wenig sind.