Rezension

Eine Reise nach Kalabrien

Der Hügel des Windes - Carmine Abate

Der Hügel des Windes
von Carmine Abate

Bewertet mit 4 Sternen

Der Autor Carmine Abate entführt den Leser in die über 100 jährige Geschichte (4 Generationen) der kalabrischen Bauernfamilie Arcuri und das so verzaubernd, dass man die Gerüche und die Landschaft dort mit allen Sinnen spüren kann.

Im Mittelpunkt des ganzen Geschehens steht, wie der Titel schon vermuten lässt, ein Hügel mit dem Namen Rossarco, denn das ist die Heimat der Familie, ihr Land, welches sie urbar gemacht haben und was ihnen alles bedeutet. Dieser besondere Berg birgt Geheimnisse, die es als Leser zu entdecken gilt.

Ich habe noch nie einen Roman gelesen, in dem die Landschaft eine wichtigere Rolle spielt als die handelnden Protagonisten, aber ich finde diese Herangehensweise des Autors äußerst interessant, es ist einfach mal etwas anderes.

Die Geschichte wird belebt durch den Wechsel der Zeiten, denn mal befinden wir uns in der Gegenwart, mal in der näheren und mal in der fernen Vergangenheit.

Die Sprache, die Abate anwendet, ist etwas ganz besonderes, wenn auch manchmal etwas langatmig, den man fühlt sich als Leser beinahe eingelullt und vergisst alles um sich herum und sieht nur noch die italienische Landschaft vor Augen.

Gern habe ich von der Familie Arcuri gelesen, sie in guten wie in schlechten Zeiten begleitet und ihr Schicksal geteilt. Auch wenn die Protagonisten eher im Hintergrund bleiben, wachsen sie einem beim Lesen ans Herz und man fühlt voll und ganz mit ihnen.

Fazit: Gekonnt schildert der Autor auf gerade einmal etwas über 300 Seiten eine 100jährige Familiengeschichte, die fasziniert und fesselt. Sollte man gelesen haben und ich empfehle das Buch gern weiter!