Rezension

Ergreifend

Elizabeth wird vermisst - Emma Healey

Elizabeth wird vermisst
von Emma Healey

Bewertet mit 5 Sternen

 Elizabeth wird vermisst - Emma Healey
Dieser Roman ist etwas besonderes. Er wird von der dementkranken Maud erzählt.
Das liest sich ganz anders wie aus Sicht der Pflegenden.
Mal sind die Gedanken und Empfindungen ganz normal, dann geht es in die Kindheit, oder nur vor zu kurzem Erlebtem.
Zuerst lebt Maud noch allein, ihre Tochter Helen sieht täglich nach ihr und auch noch eine Pflegekraft am Morgen.
Maud schreibt immer wieder Zettel, aber natürlich weiss sie dann ja nicht, das die schon überholt sind und sie überlegt, was sie bedeuten. Es ist etwas bedrückend, wie sie selber merkt, das sie vieles vergisst, oder meint das keiner sie versteht. Dann ist es wieder berührend über ihre kleinen Macken zu lesen.
Besonders hat Maud es das Verschwinden ihre Freundin Elisabeth angetan. Immer wieder geht sie zu deren Haus und findet sie nicht, dann ruft sie deren Sohn Peter zu jeder Zeit an. Der kommt ziemlich ruppig an, aber es sind Mauds Empfindungen.
Dann denkt Maud viel an das Verschwinden ihrer Schwester Sukey. Sie denkt an die Eltern, den Untermieter Douglas und Sukeys Mann Frank und wie sie versucht hat ihre Schwester zu finden.
Schlimm wird es als sie ihre Tochter und die Enkelin nicht mehr erkennt.
Beim Lesen musste ich immer an eigene Erlebnisse mit Bekannten denken, wenn Maud etwas dachte was mir bekannt vor kam. Besonders als Maud sich im Spiegel erst nicht erkennt.
Die Autorin hat ein sehr inniges Empfinden in den Charakter Mauds gelegt. In einem Interview erklärt sie, das ihre Großmutter auch an dieser Krankheit litt. Das erklärt wohl das sie so einen faszinierenden Roman schreiben konnte.