Rezension

Es knistert nicht so ganz

Celeste bedeutet Himmelblau - Brigitte Pons

Celeste bedeutet Himmelblau
von Brigitte Pons

Frank Liebknecht ist ein junger Polizist, der sich nach einem Unfall von Darmstadt in das beschauliche Örtchen Vielbrunn im Odenwald hat versetzen lassen. Mit der Beschaulichkeit ist es jedoch vorbei, als auf einem Acker eine Leiche gefunden wird. Die zuständige Mordkommission geht von einem Unfall aus. Frank Liebknecht ist überzeugt, dass mehr dahinter steckt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, entgegen den Ratschlägen seiner Vorgesetzten Brunhilde Schreiner.
„Celeste bedeutet himmelblau“ ist der Auftakt zu einer Serie rund um den jungen Polizisten Frank Liebknecht. Ein Typ, der einem sofort sympathisch ist. Getrieben von ungezähmter Neugier will er unbedingt herausfinden, was hinter dem Mord an dem Bauern steckt. Dabei geht es in erster Linie nicht um das WAS, sondern um das WARUM. Frank muss noch um Anerkennung im Dorf kämpfen, für die Alteingesessenen ist er immer noch ein Fremder. So entwickelt er eine erste Freundschaft mit Karl Hofmeister, einem Künstler aus dem Dorf. Auch wenn Frank oft etwas naiv und blauäugig an die Sache herangeht, so bleibt seine Figur stets authentisch. Als dann bekannt wird, dass der Hof des Bauern einer religiösen Gemeinschaft vermacht wurde, wird Frank erst recht hellhörig. Er zieht schließlich die richtigen Schlüsse und deckt dabei Verbindungen auf, die bis ins entfernte Chile reichen.
Der Erzählstil von Brigitte Pons ist flüssig und das Buch leicht zu lesen. Die Perspektiven wechseln zwischen der Franks und anderen Figuren. Vermisst habe ich ein wenig die Spannung. Es ist zwar immer der Trieb da, weiterzulesen, um herauszufinden was passiert ist, doch so richtig geknistert hat es jetzt nicht. Zudem hatte ich die Erwartung in einen Regionalkrimi gesetzt, da mir der Odenwald nicht fremd ist. Doch viel spürt man davon nicht, das Buch könnte auch in jedem x-beliebigen Dorf spielen. Hier ist es nicht gelungen die schöne Atmosphäre und das Flair des Odenwalds mit seinen Streuobstwiesen einzufangen.
Dennoch ein netter Krimi für zwischendurch. Ich bin gespannt wie es mit Frank Liebknecht weitergeht.