Rezension

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Ganz nett, aber kein Muss...

Der Tag, als wir begannen, die Wahrheit zu sagen
von Susan Juby

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

"Ein Häppchen Wahrheit gefällig oder darf's ein bisschen mehr sein?" Das ist die Frage, die sich die drei Freunde Dusk, Neil und Normandy angesichts einer über die Sommerferien ganzkörpersanierten Mitschülerin stellen. "Sagt man jetzt was zu ihr oder ist das todpeinlich?" fragen sich die drei spontan, aber Ignorieren ist auch unhöflich, schließlich hat sie einen Haufen investiert, um beachtet zu werden. Also nimmt Neil sich ein Herz und spricht sie darauf an. Erst sieht es aus, als bekommt er gleich eine gescheuert, aber dann ist das Eis gebrochen und die drei Freunde haben eine neue Erkenntnis gewonnen: Eigentlich sind Menschen ganz froh, wenn man auf sie zugeht, selbst mit Fragen, die sonst niemand zu stellen wagt. Und so ist sie geboren, ihre ganz eigene Wahrheitskommission. "Das Leben ist nichts für Feiglinge" denken sich die drei zu Beginn des 11. Schuljahres und starten ein gewagtes Experiment: Einmal pro Woche wird abwechselnd einer von ihnen einem Menschen aus der Schule eine peinliche Frage stellen, die bisher niemand auszusprechen wagte, obwohl alle nach der Antwort lechzen. Hasst die ewig grantige Sekretärin wirklich alle Schüler? Ist der schöner Tyler jetzt schwul oder nicht? Nimmt der Freak aus der Zwölfen Drogen? Und hat die Coole aus dem Langlaufteam mit einem ihrer beiden Teamkollegen was oder gar mit beiden? Was die drei besten Freunde allerdings damit lostreten, hätten sie nie geahnt. Denn auch sie selbst müssen sich schon bald ein paar unumstößlichen Wahrheiten stellen: 1. Man erfährt oft mehr als einem lieb ist. 2. Wahrheit ist eine Droge. 3. Auch zwischen besten Freunden stehen unausgesprochene Fragen im Raum.

 

Meine Meinung:

Der Tag, als wir begannen die Wahrheit zu sagen ist ein ganz netter Schmöker für zwischendurch, aber nichts, was ich unbedingt weiterempfehlen würde. Anfangs zieht es sich ewig in die Länge, was durch endlose und völlig überflüssige Fußnoten noch zusätzlich verstärkt wird. Im letzten Drittel nimmt die Story dann doch nochmal richtig Fahrt auf, aber ob das Ende es wert ist, sich durch die ganzen Seiten davor zu mühen ist eher fraglich. Ich persönlich fand das Ende toll, aber wer auf Happy Ends steht, sollte vielleicht lieber zu einem anderen Buch greifen, da vieles recht offen bleibt und manches auch sehr frustrierend endet, aber dafür ist das Ende sehr realistisch und authentisch. Die Charaktere sind alle etwas eigenartig aber ungemein liebenswert (Künstler eben :D), doch abgesehen von Normandy wird leider kaum jemand intensiver beleuchtet. Von mir gibt's daher leider nur 2 Sterne.