Rezension

Ganz okay

Ein Rockstar kommt selten allein (Die Rockstar-Reihe 3) - Teresa Sporrer

Ein Rockstar kommt selten allein (Die Rockstar-Reihe 3)
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wer nur eine Teenagergeschichte ohne viel Tiefgang lesen möchte, wird bestimmt seine Freude an dem Buch haben.

Den Titel finde ich ganz okay. Er haut mich nicht vom Hocker und wirkt, wie die Titel der anderen Rockstar-Bände, ziemlich generisch. Aber wenn man David als Alex' Bruder betrachtet, gibt es wenigstens da einen Zusammenhang.

Erzählt wird die Geschichte aus Violets Ich-Perspektive. Das ist gerade wegen ihrer Empathiefähigkeiten interessant. Bedauerlich ist nur, dass dies nicht wirklich ausgebaut wurde. Insgesamt wurden viele prägnante Eigenschaften der Figur nicht in die Handlung integriert. Zum Beispiel heißt es, dass Violet total viel lesen würde und sehr viele Bücher besäße, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie während des Romans jemals irgendetwas gelesen hätte. Wenn das so eine prägnante Eigenschaft von ihr ist, hätte man sie irgendwie integrieren müssen. Vielleicht auch nur so, dass Violet die Lust am Lesen vergeht, weil sie so verliebt ist? Aber das wurde nicht erwähnt.

Wie alle anderen Rockstar-Bände habe ich auch diesen bereits vor seiner Veröffentlichung auf Fanfiktion.de gelesen. Da ich Violet und David in guter Erinnerung hatte, wollte ich es nochmal mit den beiden probieren. Leider sind mir dieses Mal mehr Schwächen aufgefallen als damals.
Aus der Rockstar-Reihe gehört dieser Band zu denen mit den schwierigeren Themen als Grundlage. Das liegt nicht unbedingt an Violet, sondern mehr an Davids Vergangenheit. Grundsätzlich begrüße ich das. Schließlich ist das einer der Gründe, aus denen ich die Geschichte der beiden noch einmal lesen wollte. Leider wird auf das wirklich schwerwiegende Problem aus Davids Vergangenheit nicht so eingegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das hätte man bei so einem Thema meiner Meinung nach machen müssen, besonders bei einem Jugendbuch.
Es ist auch nicht so, dass dieser Teil nicht interessant zu lesen wäre. Man erfährt schon etwas über die Figuren und ihre jeweilige Vergangenheit. Gestört hat mich nur, dass das Konfliktpotential nicht ausgeschöpft wurde. Probleme kamen mir eher inszeniert vor bzw. von den Charakteren überdramatisiert. Die Auflösung war dann aber so lockerflockig leicht, dass einem das Problem an sich im Rückblick egal sein konnte. Und das ist sehr schade! Vor allem weil Violet eigentlich keine Figur ist, die zur Dramatisierung neigt, was im Vergleich mit beispielsweise Zoey eine positive Eigenschaft ist. Auch dass David viel erwachsener als die anderen männlichen Protagonisten der Reihe wirkt, ist ein Pluspunkt.

Auch "Ein Rockstar kommt selten allein" ist unabhängig von den anderen Teilen der Reihe lesbar.
 

Fazit: 

3,5* 
Wegen des einbrechenden Spannungsbogens besonders am Ende habe ich einige Abstriche bei der Wertung machen müssen. Das tut mir schon leid. Wer nur eine Teenagergeschichte ohne viel Tiefgang lesen möchte, wird bestimmt seine Freude an dem Buch haben.