Rezension

Gelungener Debüt-Roman mit einigen bekannten Zügen

Schattentraum: Hinter der Finsternis - Mona Kasten

Schattentraum: Hinter der Finsternis
von Mona Kasten

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch handelt von der 17-jährigen Emma, die durch einen tragischen Unfall ihre Mutter verliert. Nach einem halben Jahr der Trauer beschließen sie und ihr Vater einen Neunanfang in der Kleinstadt Heffield bei ihrer Großmutter zu wagen. Hier möchte Emma neue Freunde finden und der Erinnerung an den schrecklichen Verlust ihrer Mutter entfliehen. Doch die Alpträume lassen Emma nicht los und sie muss erkennen, dass die Finsternis zu einem Teil ihres Lebens geworden ist. Immer wieder erleidet Emma Panikattacken, die an ihren Nerven zerren. Nur dem geheimnisvollen Gabriel gelingt es, Emma zu beruhigen, doch was verbirgt sich hinter seiner arroganten Fassade?

 

„Schattentraum“ hat mir gut gefallen, obwohl sich hier einige Parallelen zu anderen Romanen dieses Genres finden lassen und die Handlung zum Teil sehr an beispielsweise die „Biss“-Reihe erinnert. Der Roman ist gut geschrieben, unterhaltsam und weist einige interessante Wendungen auf. Mir hat dabei vor allem der Wechsel zwischen Licht und Finsternis, Gut und Böse, gefallen und die Ausflüge  in die düstere Traumwelt von Emma. Außerdem werden hier Fantasiewesen thematisiert, die mir bisher eher unbekannt waren, sodass sich die Handlung durchaus von der „Biss“-Reihe absetzen konnte. Wahrscheinlich gibt es auch schon genügend Romane über Feenwesen, ich denke aber, dass es in diesem Genre fast unmöglich ist, etwas vollkommen Neues zu kreieren (wie in den meisten anderen Genres auch). Aufgrund der Wahl dieser Fantasiewesen ist ein Handlungsort in England sicher am passendsten, ich hätte es aber dennoch schön gefunden, wenn die Handlung in Deutschland stattgefunden hätte. Durch die Wahl dieses Handlungsortes erhält der Roman meiner Meinung nach leider noch größere Ähnlichkeit zu anderen Fantasy-Romanen. Alles wirkt ein wenig zu gewollt, gerne hätte ich mich von etwas ganz Neuem überraschen lassen… Nichtsdestotrotz fand ich diesen Roman durchaus spannend und trotz Ähnlichkeiten zu anderen Romanen fand ich die Lektüre nicht langweilig. Es ist leicht, sich auf diesen Roman einzulassen und in unbekannte Welten abzutauchen.

 

Leider konnten mich die Charaktere nicht ganz überzeugen, alles wirkt leicht klischeehaft und bekannt. Ich denke allerdings auch, dass ich mittlerweile etwas übersättigt von derartigen Büchern bin und dass bei der Bewertung dieses Romans bedacht werden muss, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt. Dieser wird sicher bei jüngeren Lesern eher Gefallen finden, insbesondere dann, wenn gerade ein anderer Roman dieses Genres gelesen und enttäuscht zur Seite gelegt wurde, weil dieser viel zu schnell vorbei war. An dieses Gefühl, schnell ein ähnlich angehauchtes Buch zu finden, kann ich mich noch gut erinnern. Zurzeit will sich dieses Gefühl bei mir jedoch leider nicht einstellen, sodass ich erkennen muss, wohl nicht mehr zur Zielgruppe dieser Romane zu gehören.

 

Abschließend kann ich sagen, dass es sich hier um einen gelungenen Debüt-Roman handelt, der sicher vor allem unter denjenigen, denen auch andere Romantasy-Reihen gefallen haben, Anklang findet. „Schattentraum“ hat mich gut unterhalten und es wird die meisten Leser sicher freuen, dass Mona Kasten die Handlung in weiteren Romanen fortsetzen will. Ich denke allerdings, dass ich mich nun eher anderen Genres zuwenden werde.