Rezension

Leider enttäuschend

Schattentraum: Hinter der Finsternis - Mona Kasten

Schattentraum: Hinter der Finsternis
von Mona Kasten

Inhalt: Emma ist ein 17-jähriges Mädchen, welches nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater nach Heffield, einer Kleinstadt in England zieht. Hier möchte Emma einen Neuanfang wagen und freundet sich sehr schnell mit Meggie und ihrem Freundeskreis an. Doch sie begegnet sehr schnell Gabriel Kent. Er ist unnahbar, mysteriös und verdammt anziehend auf Emma. Nahezu zeitgleich kehren vermehrt die Albträume zurück. Irgendwann scheinen Traum und Wirklichkeit miteinander zu verschmelzen und Emma zweifelt an sich selbst und der Realität.
Meinung: Mit ihrem Debütroman "Schattentraum. Hinter der Finsternis" hat Mona Kasten einen guten ersten Band dieser Reihe via Selfpublishing auf den Markt gebracht. 
Sie benutzt einen sehr einfachen, gut lesbaren Schreibstil, der den Leser zügig durchs Buch zieht.  Die Autorin schafft es mit vielen liebevoll eingesetzten Details eine gewisse Stimmung, für die jeweiligen  Personen und Orte, einzufangen. Doch sind die Worte zu stark von den bekannten Young Adult-Autoren oder derzeitigen Romantasy-Autoren inspiriert. Viele Sätze hat man so in der Konstellation schon häufig gelesen. Da ist noch kein eigener, unverwechselbarer Schreibstil drin, der Mona Kasten als Mona Kasten identifiziert. Aber als Erstlingswerk ist das eine gute Leistung und  zufriedenstellend.

Nun aber ein sehr schwieriger Punkt: Die  Charakterzusammenstellung und -ausarbeitung ist holperig und leider fehlt die richtige Verbindung zu der Hauptprotagonistin Emma und den anderen Charakteren. Es braucht lange, bis man mit ihnen warm wird. Vor allem mit Gabriel fehlt diese Verbindung und Chemie, die es braucht, um eine Geschichte in dem Genre wirklich am leben zu erhalten. Schließlich ist Gabriel ein "übernatürliches" Wesen und Emmas Antagonist.

Im Laufe der Geschichte entwickelt Emma eine Zuneigung zu Gabriel, die aus dem Nichts zu kommen scheint. Sie ist nicht wirklich nachvollziehbar, da der Charakter des Gabriel einfach zu wenig hergibt. Seine Herkunft wird nur grob skizziert, bis auf die mysteriösen plötzlichen Begegnungen gibt es recht wenig "normale" Interaktion mit Gabriel und dadurch wirkt diese Beziehung zwischen den beiden schnell konstruiert. Wesentlich mehr Interesse weckt hingegen Belial, der "Böse" in der Geschichte. Die Figur wirkt besser in die Geschichte integriert und die Szenen mit ihm, wirken besser und prägnanter. Auch die Schwester von Gabriel, ist keine richtige Nebenrolle. Sie wird als solche angedeutet, doch ist sie irgendwie einfach nicht da und trotzdem wird sie immer mal wieder erwähnt. Eine richtige Rolle in diesem Band scheint sie nicht einzunehmen, außer als zickige/schwierige Schwester des Angebeteten.

Gegen Ende hin, wird es leichter, die Geschichte zu verstehen. Man merkt doch, dass Mona Kasten sich was hinter dieser Geschichte überlegt hat, und die Umsetzung liest sich leichter und spannender. Das führt dazu, dass man endlich eine leichte Empathie zu Emma aufbaut und die Spannung schließlich zunimmt. Denn im Großteil des Buches, fehlt die Spannung. Es reizt nicht, unbedingt weiterlesen zu müssen. Die Beziehung zu Gabriel ist zum Ende hin etwas feiner, aber ist noch immer eher oberflächlich angekratzt. Das Zusammenspiel zwischen den beiden reißt immer noch nicht mit. Insgesamt ist die Geschichte noch etwas schwach in der Ausarbeitung und der Charakterentwicklung. Und trotz dieser "Makel" ist es eine gute Geschichte, die sehr fantasievoll ist und wunderbare Bilder entstehen lässt.
Fazit: Leider hat mich das Buch nicht so richtig packen können. Die nötigeEmpathie zu den Charakteren fehlt einfach und das gewisse Etwas. Ich habe zwar weitergelesen, weil ich immer wieder die Hoffnung hatte, dass sich die Geschichte irgendwie eingroovt, aber das hat sie nicht. Was mich stark überrascht hat (und ein bisschen an mir selbst hat zweifeln lassen) waren fast die durchweg positiven Rezensionen und Meinungen von anderen Lesern. Aber hier und da lassen sich auch eher negative Meinungen finden, die sich mit meiner Ansicht decken. Wer also eine einfache und nette Geschichte lesen mag, und über solche Makel hinweg sehen kann als Hardcore-Romantasy-Alles-Verschlinger, kann sich gerne das Buch für wenig Geld zulegen.

An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich die Autorin auf Youtube auch sehr gerne verfolge und deswegen so gespannt auf das Buch war. Umso trauriger, dass mir das Buch nicht richtig gefallen hat. Aber ich habe mir bereits auch Band 2 durchgelesen, in der Hoffnung eine Entwicklung der Autorin und ihrem Schreibstil zu entdecken. Dazu mehr aber in der dazugehörigen Rezension die nächsten Montag folgen wird.

Quelle: Mein Blog: http://book-a-loo.blogspot.de/2015/07/rezension-schattentraum-hinter-der...

Kommentare

xJojox kommentierte am 03. August 2015 um 11:29

Hi:)

Mir hat Schattentraum auch nicht wirklich gefallen, was ich schade finde, da ich Mona auch gerne auf Youtube verfolge :/

Ich finde sie hat sich bei Schattentraum ein bisschen zu doll an der LUX- Reihe orientiert.

Liebe Grüße!