Rezension

Gestohlen aus London

Die Macht der Seelen - Saving Phoenix - Joss Stirling

Die Macht der Seelen - Saving Phoenix
von Joss Stirling

Bewertet mit 4.5 Sternen

Phoenix ist eine Savant, doch die Gruppe, in der sie lebt, nutzt ihre Begabungen ausschließlich für Verbrechen – und der Seher, der Anführer, duldet kein Versagen. Umso schockierter ist sie als ihr zum ersten Mal ein Auftrag misslingt. Wieso konnte sich Yves Benedict ihren Kräften entziehen? Konnte es sein, dass an der Sache mit dem Seelenspiegel doch mehr dran ist als sie dachte?

Der zweite Band kommt nicht an die Qualität des ersten ran, ist aber trotzdem ein großartiges Leseerlebnis. Die Benedict-Brüder erobern von der ersten Zeile an das Herz des Lesers. Yves als der kühle, überlegen Intellektuelle mit überschäumendem Temperament findet in der unkonventionellen, spontanen und doch kontrollierten Phoenix sein perfektes Gegenstück. Spannend und mitreißend wird hier eine Fantasygeschichte erzählt, bei der zwar Romantik ein wichtiger Aspekt ist, dieser aber bei weitem nicht im Vordergrund steht. Die Verbindung von Phoenix und Yves ist von Anfang an klar, Thema ist der Diebstahl Phoenix‘ aus der Gemeinschaft der Diebe. Witzig, originell und erfrischend stürmt die Geschichte über den Leser hinweg. Beste Unterhaltung aus dem Romantasy-Genre.

Der Familie Benedict war ich vom ersten Band verfallen. Zed bleibt für mich unerreicht, deswegen konnte dieser Band mich auch nicht so berühren wie der erste, aber auch die Geschichte seines Bruders Yves ist wunderbar. Mir fehlten ein paar Ruhephasen, in denen die Beziehung zwischen Phoenix und Yves sich ein bisschen entwickeln konnte. Hier bleibt nicht viel Zeit, um sich auf etwas einzustellen. Das ist in der Geschichte selbst begründet, sodass alles rund ist, aber im Nachhinein bleibt man doch etwas atemlos und unbefriedigt zurück. Schon ein Kapitel mehr, um wenigstens in das Ende etwas zu entspannen, hätte genügt, um das Tempo auszugleichen.

Fazit: Ein mitreißender zweiter Band, der sich absolut lohnt!