Rezension

gut, aber zu langatmig

Die Straߟe
von Cormac Mccarthy

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Vater und sein Sohn ziehen durch das mit Asche bedeckte Amerika, auf der Suche nach Nahrung und Besserung. Auf ihrem Weg stehen sie mehr als einmal vor dem Verhungern und versuchen trotz der Aussichtslosigkeit ihrer Situation, ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Aufgrund des düsteren Schreibstils und der wenigen Gespräche kann man sich gut in die apokalyptische Stimmung hineinversetzen. Bücher, in denen keine (oder nur wenig) wörtliche Rede vorkommt, wie zum Beispiel in "Das Parfum", haben etwas Besonderes an sich und gibt es meiner Meinung nach viel zu selten. So war ich sehr gespannt, wie das in diesem Buch umgesetzt ist und wurde nicht enttäuscht. Vater und Sohn reden zwar ab und zu miteinander, doch immer nur sehr kurz und abgehackt und eben ohne wörtliche Rede.

Man kann sich gut in ihre Situation hineinversetzen und freut sich mit jedem Nahrungsmittel was sie finden und was ihnen wieder ein bisschen Hoffnung gibt, doch im Hinterkopf hat man immer die kleine Stimme die sagt, dass sie in kurzer Zeit wieder Hunger leiden müssen.

Wie Vater und Sohn versuchen ihre Würde (das Feuer) zu bewahren ist bemerkenswert, da es eine ganze Menge Menschen gibt, die nun keine Skrupel mehr kennen und sich sogar an ihresgleichen vergreifen, um zu Überleben.
Die Hoffnung auf ein Happy-End habe ich von Anfang an aufgegeben, doch es ist trotzdem ein Ende, welches einen zu Tränen rührt.

Auch wenn es ein bemerkenswertes Buch ist gebe ich nur drei Sterne, denn die Straße war mir persönlich ein bisschen zu düster und langatmig, weil sich im Laufe der Geschichte auch keine Spannung aufbaut.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 25. März 2014 um 19:58

Für mich zählt dieses Buch zu den beeindruckensten Leseabenteuern, die ich je unternommen habe! Die Bilder, die McCarthy' geniale Sprache in meinen Kopf pflanzte, ließ mich absolut sprachlos zurück. Atemberaubend.

So unterschiedlich sind also die Geschmäcker!

Caröchen kommentierte am 26. März 2014 um 07:26

So unterschiedlich sind also die Geschmäcker!

 

Ja, Gott sei dank :)

Naibenak kommentierte am 26. März 2014 um 09:16

Oh... das hat mich aber nun doch ziemlich neugierig gemacht!!! ;) Ab auf die WL!