Rezension

gute Grundidee, Umsetzung mit Luft nach oben

Mondtochter
von Lia Haycraft

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lucija ist eine normale junge Frau, deren beste Freundin eine Krähe ist, mit der sie auch spricht. Aha, vielleicht doch nicht ganz so normal? Kurz vor ihrem 19. Geburtstag trifft sie Sander und die undurchsichtige Umbra. Umbra will sich an Sander rächen und da ihr jedes Mittel recht ist, wird Lucija zum Spielball der beiden. Sander hilft ihr ein ums andere Mal aus der Patsche und teilt ihr gleich zu Beginn mit, dass sie eine Mondtochter ist. Lucija hat mit diesem Geständnis erst einmal Probleme, lebt sich aber doch recht schnell in ihre neue Rolle ein.

Die Grundidee ist sehr fantasievoll und der Autorin Lia Haycraft entführt den Leser in eine Welt mit paranormalen Elementen und einem Leben, das durch den Mond und seine Elemente beherrscht wird. Für mich war es der erste Ausflug in eine Fantasy-Welt, und ich war angenehm überrascht. Der Erzählstil ist flüssig und lässt sich gut „weginhalieren“. Detailreich werden Figuren, Gaben und auch die Umwelt beschrieben, sodass ich mir als Leserin ein gutes Bild vor meinem inneren Auge aufbauen konnte. Sehr angenehm auch, dass hier keine Vampire den Hauptpart übernommen haben, sondern Wesen, die sich verwandeln und zum Mond gehören.

Einige logische Mängel haben mich aber immer wieder zusammenzucken lassen: Gerade das Ende kommt mir zu plötzlich – auch für eine fiktionale Geschichte kein überzeugendes Ende. Der Klappentext suggiert, dass es Lucijas Geschichte ist, beim Lesen hatte ich aber eher den Eindruck, dass sich Sander und seine Widersacherin Umbra in den Vordergrund drängen – schade, denn somit blieb Lucija doch ein wenig farblos und blass. Vielleicht ändert sich das in den Nachfolgebänden, denn die Mondtochter ist ja nur der erste Teil einer geplanten Reihe – mal schauen, ob ich dann wieder dabei bin.