Rezension

Gutes Buch mit Überraschungen, aber einem für mich abgehacktem Ende.

Mein Sommer nebenan
von Huntley Fitzpatrick

Inhalt:
Samantha wächst zusammen mit ihrer Mutter und ihrer großen Schwester auf. Ihnen fehlt es an nichts! Samanthas Mutter ist eine hoch angesehene Senatorin. Doch die Familienidylle trügt. In diesem riesigen Haus wirkt alles irgendwie kalt und lieblos.
Die zehnköpfige Familie von neben ist da ganz anders, dauerhaft sieht es aus als hätte dort eine Bombe eingeschlagen und für Samanthas Mutter ist es einfach unvorstellbar wie man so leben kann. Doch das sieht Samantha anders, jahrelang beobachtet sie die Garretts von ihrem Dach aus und ist fasziniert von dem Leben, dass sie führen.
Bis sie Jase Garrett näher kennen lernt und die beiden schließlich ein Paar werden. Ab da geht Samantha bei den Garretts ein und aus. Sie muss dieses Leben nicht mehr aus der Ferne betrachten und passt sogar regelmäßig auf die Kleinen auf. Doch wie lange schafft sie es diese Beziehung vor ihrer Mutter zu verbergen?

Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil ist gut und das Buch lässt sich sehr schnell lesen. Geschrieben ist es aus Sicht von Samantha.
Meinung: Ich weiß echt nicht wie ich diese Rezension anfangen soll. Das Buch fing an wie eine schöne, nette, kleine Liebesgeschichte. Diese folgte einem gewissen Klischee: reiches, beliebtes, schönes Mädchen verliebt sich in einen gut aussehenden, netten Jungen aus der Mittelklasse. Doch irgendwann ist in diesem Buch einfach nichts mehr wie es war. Aber fangen wir erstmal mit den Charakteren an.
Samantha wächst in etwas schwierigen Verhältnissen auf. Außenstehende könnten vielleicht sagen sie hat alles was man sich wünschen kann. Sie wohnt in einem schicken Haus, ihre Mutter ist Senatorin und hat somit ein hohes Ansehen. Eigentlich mangelt es der Familie an nichts. Außer einem geregelten Familienleben! Samantha lernt dies erst durch die Gerretts so richtig kennen. Sie ist ganz anders als ihre Mutter und dieses Reiche passt so gar nicht zu ihr. Sie ist so ein Typ Beste Freundin mit ganz großem Herz und hat das, was im letzten Drittel dieses Buches alles passiert so gar nicht verdient. Denn trotz ihres Standes oder besser dem Stand ihrer Mutter, kam sie mir zu keiner Zeit überheblich und arrogant vor.
Jase ist der Typ netter Junge von nebenan. Er unterstützt seine Familie, erst recht in den schwierigen Zeiten. Und arbeitet wirklich hart, ob das für den Sport zwecks College ist oder zur Unterstützung seiner zehnköpfigen Familie. Es war auch schön hier mal keinen Bad Boy zu haben, Jase kann man auch so mögen.
Die Nebencharaktere waren gut ausgebaut. Am besten fand ich hiervon Tim, der mir anfangs so gar nicht sympatisch war und gegen Ende dann einfach einer meiner liebsten Charaktere in diesem Buch wurde. Das ganze Gegenteil dazu war Nan! Ich mochte sie sehr gern und den Status, beste Freundin von Sam, hab ich ihr voll abgenommen. Dann zeigt sie jedoch ihr wahres Gesicht und entwickelt sich zu einer Person, die auf mich nur noch abstoßend gewirkt hat. Samanthas Mutter Grace, tja alles was ich zu sagen habe ist: Als politisch hoch angesehen Frau habe ich deutlich mehr Rückrat von ihr erwartet! Auf mich wirkt sie zum Schluss schon fast jämmerlich! Den letzten Nebencharakter den ich ansprechen möchte ist Clay. Das er nicht so nett ist wie er sich gibt, war mir schnell klar. Aber das er so ein A******** ist, dass war mir nicht bewusst und wenn ich etwas hasse dann sind das Menschen die nichts anderes tun als zu manipulieren. Ansonsten haben wir noch die anderen neun aus der Familie Garrett, die aber sehr nett sind und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen, die einzige die zwischendurch mal aus der Reihe tanzt ist Alice, aber das war durchaus verständlich. Achso und natürlich Samanthas Schwester Tracy, die aber eher weniger beleuchtet wurde.
Die letzten 200 Seiten waren für mich eine harte Geduldsprobe, da ich drei Charaktere dauerhaft in der Luft hätte zerreißen können, so sehr nervten sie mich mit ihren Äußerungen. Hierbei handelt es sich um Nan, Grace und Clay. Sie haben mir das Lesen auf den letzten Seiten echt schwer gemacht und während der letzten 100 wollte ich das Buch schon abbrechen. Alles hat mich aufgeregt, ich war teilweise fassungslos und unglaublich wütend. Wer hätte gedacht das ein Jugendbuch sowas in mir auslösen könnte... :)
Das Ende wirkt auf mich etwas abgehackt, fast schon etwas lieblos wenn man es mit dem Rest des Buches vergleicht. Aber Tatsache ist, dass diese Buch so einiges in mir ausgelöst hat und damit hätte ich anfangs überhaupt nicht gerechnet. Von einer Liebesgeschichte zu... ja was eigentlich... fast schon Drama könnte man sagen. Ich dachte ja der zweite Band, der 2015 erscheinen wird, entschädigt das Ende, aber darin wird es um Tim und Alice gehen. Daher fühl ich mich von diesem Ende weiterhin im Regen stehen gelassen!

Fazit: Ein tolles Jugendbuch, was in meinen Augen aber nicht gänzlich für 12 Jährige geeignet ist, da ich der Meinung bin, dass vieles nicht verstanden wird. Ansonsten ein gutes Buch mit Überraschungen, aber einem für mich abgehacktem Ende.