Rezension

hat mir trotz kleiner Schwächen gut gefallen

Phoenix - Tochter der Asche - Ann-Kathrin Karschnick

Phoenix - Tochter der Asche
von Ann-Kathrin Karschnick

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext 
Europa liegt nach einem fehlgeschlagenen Experiment im Jahr 1913 und diversen Kriegen mit Amerika in Trümmern. Mithilfe des damals führenden Wissenschaftlers Nicola Tesla bauten die Saiwalo, eine überirdische Macht, Europa langsam wieder auf. 120 Jahre später erschüttert eine Mordserie Hamburg, die sich niemand erklären kann. Leon, ein Anhänger der Saiwalo und Mitglied der Kontinentalarmee, wird auf die Fälle angesetzt und trifft bei seinen Ermittlungen auf die rätselhafte Tavi. Wer ist sie und wieso ist sie so fest von der Schuld der Saiwalo an den Morden überzeugt?
Erster Satz 
"Das Experiment hatte alles verändert, dachte Tavi bitter und warf einen gehetzten Blick um die Hausecke."
Meinung 
Ann-Kathrin Karschnik verwendet einen lockeren, weitgehend flüssigen und malerischen Schreibstil. Jedoch verwendet sie in der ersten Hälfte des Buches einige sehr verschachtelte Sätze. Dies stört den Lesefluss aber nur wenig und im Laufe des Romans verbessert sich dies deutlich.
"Phoenix - Tochter der Asche" ist eine Mischung aus  Fantasy,  Dystopie,Teslapunk und  Romance. Für mich ist diese brisante Mixtur etwas ganz Neues gewesen. Gerade mit Teslapunk kam ich bisher noch nie in Berührung, weshalb ich anfangs skeptisch war. Das Buch hat mich allerdings an die Hand genommen und mich diesem Subgenre näher gebracht.
Tavi, die Protagonistin, ist eine sehr sympathische und hilfsbereite, aber wie alle  Seelenlose gejagte, Phoenix, die schon sehr, sehr lange auf der Welt weilt. Durch eine  Mordserie mit der sie irgendwie in Verbindung zu stehen scheint, kommt sie mit dem "karrieregeilen" Ermittler  Leon in Berührung. Für seinen beruflichen Werdegang wäre es natürlich eine göttliche Fügung, wenn er diese Phoenix fangen und ausliefern könnte. Doch alles läuft anders als geplant... mehr verrate ich nicht. :P
Ich fand es wundervoll wie das Buch mich in den  Bann gezogen hat. Gerade ab der zweiten Hälfte wird es unmöglich, das Buch aus der Hand zulegen. Am Ende hatte ich das Gefühl zu Tavi eine Verbindung aufgebaut zu haben und ich habe mit ihr mitgefiebert, mitgelacht und [fast] mitgeweint.
Abgesehen davon, dass der Roman unheimlich  spannend ist, gibt es auch jede Menge unerwartete Wendungen. Außerdem durchlebt einer der Protagonisten eine deutlich spürbare Wandlung, die man Schritt für Schritt beobachten kann.
Obwohl ich so begeistert bin, muss ich leider doch  Punktabzüge machen. Einerseits dafür, dass anfangs doch extrem viele ungeklärte Fragenaufkommen. Die Antworten auf diese Fragen werden zwar Stück für Stück erläutert, aber am Ende sind dann doch noch einige offen. Laut der Autorin werden diese aber in den Folgebänden auch geklärt. Trotzdem finde ich, dass mehr Informationen zum System dem Roman nicht geschadet hätten. Andererseits befinden sich leider, leider einige  Tippfehler im Buch. Gestört hat mich das zwar nur ausgeprochen selten, aber das Lektorat hätte hier einfach deutlich gründlicher arbeiten müssen. 

Fazit 
4/5 Eulen für diesen tollen Genremix! 
Ich kann dieses Buch den Lesern der oben genannten Genres uneingeschränkt empfehlen. Vor allem an diejenigen, die Lust auf etwas komplett neues haben. Die sympathische Protagonistin und die komplexe Handlung machen den Roman zu einem rasanten Leseerlebnis! 

Serie 
Band 1: Phoenix - Tochter der Asche
Band 2:  ??? (2014)
Band 3:  ???