Rezension

Hollywoodreife Liebeskomödie der Wissenschaft

Ameisen küssen nicht - Kerstin Engel

Ameisen küssen nicht
von Kerstin Engel

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Nominierung für einen Forschungspreis in Norwegen bringt Biologin Isas Leben gehörig durcheinander. Dabei möchte sie eigentlich nur an ihren Ameisen forschen. Doch ihr Konkurrent, der Primatenforscher Ben Breitenbach zieht alle Register, um die Schale der eiskalten Forscherin zu knacken. Womit er nicht gerechnet hat, dass er für die "Ameisenkönigin" mehr empfinden könnte als Konkurrenzkampf.

Kerstin Engel hat für mich ein perfektes Hollywood-Drehbuch geschrieben. Ständig hat man Bilder oder Filmszenen vor Augen. Die einzelnen Kapitel wirken wie schnelle Filmschnitte und die Protagonisten wirken überzogen und gleichzeitig liebenswürdig. Isa, die ständig Dinge um sich herum versehentlich in Brand setzt, Ben der womanizer, der Sex als Ablenkung benutzt.
Beide glauben nicht wirklich an eine funktionierende Beziehung, fühlen sich aber voneinander angezogen. Die Thematik ist nicht neu und vieles ist vorhersehbar. Aber der Humor und die gelungenen Szenen, in denen sich die zwei heftig zoffen, sind so erfrischend, dass man einfach gute Laune beim Lesen bekommt.

Zitat:"Es war, als steckte die Liebe in Schüsseln, klebte an Löffeln, schmiegte sich in Handtuchfalten und wartete nur darauf, durch die Gesten und Worte der beiden in eine große harmonische Bewegung zu geraten, die jeden, der zusah, schier umhaute."

Ganz nebenbei erfährt man auch etwas über Ameisen und ihr Organisationstalent und die Emotionsfähigkeit von Primaten.

Dieses Buch verbreitet gute Laune und hinterläßt ein Schmunzeln im Gesicht.

Kommentare

vantob kommentierte am 21. Dezember 2014 um 03:20

Witzige Geschichte!