Ist die Glut erstmal entfacht...
Bewertet mit 4 Sternen
Klappentext: Tanja Smith fällt es schwer, anderen zu vertrauen. Zu schmerzhaft sind die Narben aus ihrer Vergangenheit. Ihre Wunden verbirgt die junge Frau geschickt hinter der Fassade der fleißigen Studentin. Erst als sie den attraktiven Kane kennenlernt, kommt ihr feuriges Temperament zum Vorschein. Doch auch Kane hat ein dunkles Geheimnis. Eines Morgens wacht Tanja mitten in der Wüste auf. Kane hat sie entführt, um ein altes Versprechen einzulösen. Tanjas Wut kennt keine Grenzen. Dennoch fühlt sie sich auf unerklärliche Weise zu Kane hingezogen. Als sie schließlich von seiner wahren Natur erfährt, muss Tanja sich entscheiden. Ist ihre Liebe stark genug, um alle Grenzen zu überwinden?
In ihrem Debüt-Roman „Entfachte Glut“ erzählt die Autorin Raywen White über insgesamt 47 Kapitel – neben einem Prolog und einem Epilog – diese Geschichte von Tanja und Kane.
Beginnt man erstmal mit der Lektüre, kann man kaum glauben, dass es sich hierbei um das Erstlingswerk der Autorin handelt, denn der Schreibstil wirkt dafür meiner Ansicht nach schon sehr ausgereift. Dieser erste Eindruck bleibt dann auch nach dem weiteren Verlauf der Geschichte bestehen. Hier wurde eine wirklich interessante Fantasy-Welt geschaffen, die sich – ebenso wie die verschiedenen Wesen, die diese Welt bewohnen – durch eine wirklich bemerkenswerte Liebe zum Detail auszeichnet.
Leider konnte ich mit den Protagonisten nicht so wirklich warm werden. Nahezu unmittelbar nach ihrer ersten Begegnung sprühen die Funken nur so und sie können beide keinen klaren Gedanken mehr fassen. Man sollte meinen, daran würde sich zunächst etwas ändern, nachdem Kane Tanja in seine Welt entführt hat, aber weit gefehlt, die schon fast animalische Anziehung zwischen den beiden wird nur noch schlimmer und nimmt sodann einen Großteil der Handlung ein. Dadurch hat man über weite Strecken das Gefühl, dass die Geschichte irgendwie auf der Stelle tritt, zumal sich eigentlich ständig wiederholt, dass sie übereinander herfallen oder nicht mehr sehen wollen – leider dauert es mehrere hundert Seiten, bis sie wenigstens kurzzeitig mal zur gleichen Zeit der gleichen Meinung sind. Nachdem das Buch auch insgesamt recht lang ist, ging mir dieses ständige und für mich schlichtweg kaum nachvollziehbare Hin und Her auf Dauer etwas auf die Nerven.
Sieht man von diesem Kritikpunkt aber mal ab, kann die Geschichte an sich – sobald die eigentliche Handlung dann mal weitergeht – aber durchaus unterhalten und die übernatürliche Welt bietet noch viel Potenzial für weitere spannende Abenteuer.
Fazit: stellenweise etwas zu viel Erotik, auch an unpassend wirkenden Handlungspunkten, insgesamt aber eine tolle Fantasy-Geschichte!