Rezension

Jede Entscheidung hat Konsequenzen

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen -

Game Changer - Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt - aus Versehen - die Rassentrennung wieder ein. Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen.

Meine Meinung:

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. 

Ich kenne Neal Shusterman bereits schon aus seiner Scythe- und Vollendet-Reihe und habe auch Einzelbände wie "Dry" von ihm gelesen. Seit diesen Büchern ist er einer meiner Lieblingsautoren. Ich liebe seine Ideen, ich liebe seine Fantasie und ich stehe einfach total auf seinen Schreibstil und darauf wie er Charaktere und Emotionen zum Leben erweckt. Außerdem hat er einen gewissen Sinn für Dystopien, die voller Ideenreichtum, aber nie völlig abgedreht sind. 

In "Game Changer" werden ganz viele unterschiedliche Themen angesprochen. Grundlegend geht es darum, dass jede Entscheidung in unserem Leben weitreichende kurzfristige aber auch langfristige Konsequenzen hat, die sich auch auf andere Menschen und deren Leben auswirken. Zusätzlich wird in diese Thematik ganz viel Gesellschaftskritik untergebracht. Es geht um Rassismus, Sexismus, toxische Beziehungen, Vorurteile im Allgemeinen; es geht aber auch darum. dass manche Menschen gewisse Dinge einfach hinnehmen ohne sie in Frage zu stellen, nicht über den Tellerrand hinausblicken und vieles mehr... Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Neal Shusterman hier zu viel unterbringen will und damit nicht jedem Thema gerecht werden kann. Trotzdem findet er hier einen guten Mittelweg. Ich habe mich nicht so gefühlt, als wäre ihm ein Thema wichtiger als das andere, sondern er schafft es ein gewisses Gleichgewicht zu finden. Auch war ich etwas besorgt wegen des Endes. Ich hatte Angst, dass er mit einem fröhlichen Happy End daher kommt - aber auch hier findet Neal Shusterman einen sehr guten Mittelweg. An der Stelle möchte ich aber natürlich nicht zu viel verraten. 

 

Fazit:

Insgesamt hat mich das Buch so nachhaltig zum Nachdenken angeregt, mich so sehr inspiriert und mich manchmal so überrascht und schockiert, dass ichs einfach nur als eins meiner Lesehighlights 2021 benennen kann. Ich konnte mich lange nicht mehr so sehr in ein Buch hineinfühlen und kann es daher nur empfehlen! 5 Sterne!