Rezension

Jedes Leben ist ein "Wunder"

Wunder - R. J. Palacio

Wunder
von R. J. Palacio

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext
August ist zehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner großen Schwester Via in New York. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. August ist es gewöhnt, angestarrt zu werden, und weiß, dass die meisten Schüler nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Sie sind bloß verunsichert. Natürlich ist es sein sehnlichster Wunsch, nicht weiter aufzufallen, ein ganz normaler Junge zu sein, Freunde zu finden. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist wie August.

Das Buch erzählt aus verschiedenen Sichtweisen (von August selber, seiner Schwester, dem Freund seiner Schwester, Will … Augusts Freund, …) von August. Sie erzählen von ihrem Leben mit August, von ihrer Freundschaft zu ihm, aber auch von den Herausforderungen, die diese Freundschaft mit sich bringt.

Er ist ein besonderes Kind. Besonders deshalb, weil er anders ist als alle anderen. Besonders durch sein Aussehen und Besonders durch sein Verhalten. Auf Grund eines Gendefekts ist er im Gesicht sehr entstellt. Er selber sagt auf Seite 10:“Ich heiße übrigens August. Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer.“

Was für ein wundervolles Buch. Zeigt es doch einmal mehr, dass wir, die „Nichtbehinderten“ und „Nichtentstellten“ die „unnormalen“ sind. Mich hat es sehr berührt, wie August mit seiner Erkrankung umgeht. Wie er versucht ein normales Leben zu führen,  in einer Welt voller Vorurteile und Vorbehalte. Er schafft das „Wunder“, dass die Menschen um ihn herum ihn wirklich irgendwann als einen „ganz normalen“ Jungen wahr nehmen und lieben!

Mal Hand aufs Herz. Wer hat nicht schon einmal verschämt zur Seite geschaut, wenn er einen behinderten Menschen sieht? Wer hatte nicht schon einmal Hemmungen sich mit einem behinderten Menschen zu unterhalten, weil man vielleicht Angst hatte etwas Falsches zu sagen …? Vielleicht sollten wir uns alle ein Beispiel daran nehmen und unser Verhalten behinderten und entstellten Menschen gegenüber überdenken und ihnen einfach offener und unverkrampfter entgegen gehen.