Rezension

Kreuzfahrt

Kreuzfahrt - Mireille Zindel

Kreuzfahrt
von Mireille Zindel

~~Inhalt (übernommen)

"Es war, als hätten wir schon immer gewusst, dass wir uns treffen würden."

Ein Sommer in Ligurien, Meret und Jan begegnen sich zum ersten Mal, beide sind verheiratet und haben kleine Kinder, beide haben ihre Familien am Strand zurückgelassen, um allein zu sein, da tun sich plötzlich neue Möglichkeiten auf. Als Jans gelangweilte Frau Romy dafür sorgt, dass sie immer mehr Zeit zu viert verbringen und, zurück in ihrer Heimatstadt, sogar Nachbarn werden, wird die gegenseitige Anziehung zwischen Meret und Jan zu einer Liebesgeschichte.
Hat sich Romy das gewünscht, um Jan durch Merets Augen wieder begehren zu können? Hat Dres seine Frau unwiderruflich verloren? Was ist es, wonach die vier wirklich suchen? In einem langen Brief an Jan schreibt Meret ihre ganze Geschichte auf, die nicht länger als ein Jahr gedauert hat und beginnt diese dabei immer besser zu verstehen.

Charaktere

Das Buch hat genau 4 Charaktere (die Kinder nicht mitgerechnet, da sie - für mich - kaum eine Rolle spielen): Meret & Dres und Jan & Romy.  Wir lernen Dres, Jan und Romy nur die Augen Merets kennen, da das Buch in Briefform an Jan geschrieben ist.
Meret ist unzufrieden mit ihrem Leben. Sie fühlt sich als "nur" Mutter und Hausfrau in ihren Freiheiten eingeschränkt, die sie vor ihrer Heirat hatte. Auch ihr Mann Dres, der sie wirklich zu lieben scheint, kann sie nicht aus ihrem Stimmungstief holen. In dieser Phase trifft sie auf Jan: sportlich, aufregend, schön.
Die beiden beginnen eine Affäre, die schon fast von Romy, Jans Frau, fokusiert wird.

Dres hat mir einfach nur leid getan, so von seiner Frau hintergangen worden zu sein und Romy war mir in ihrer chaotischen Art und Weise nicht wirklich sympathisch. Wieso will sie, dass Meret mit Jan schläft? Wieso steht sie nicht zu Jan? Wieso legt sie keinen Wert auf eine gemeinsame Zeit mit ihrem Mann?
Jan war für mich am schwersten einzuschätzen, weil er die passivste Rolle in der Geschichte hatte. Ein Mann, der sein ganzes Leben vor etwas davongerannt ist.

Schreibstil

Mir hat die Erzählperspektive gefallen: Zwar haben wir alles durch Merets Augen gesehen, aber dafür durften wir sehr intensiv an ihren Gedanken und Gefühlen teilnehmen. Ich konnte ihre Zerrissenheit, ihr Streben nach Glück richtig spüren. Ja, ich konnte sie auch teilweise verstehen in ihrem Handeln. Ich habe bis zum Schluss mitgefiebert, wie alles ausgeht. Allerdings hat der Schluss dann dazu geführt, dass ich einen Stern abgezogen habe: Mit dem war ich nicht einverstanden. (Leider kann ich an dieser Stelle nichts dazu verraten, da ich sonst spoilern würde).
Aber Mireille Zindel hat mich mit ihrer Sprache und ihrem Erzählstil verzaubert und zum Nachdenken angeregt. Wie hätte ich an Merets Stelle gehandelt? Hätte ich für ein kleines bisschen Glück auch alles aufs Spiel gesetzt?

Fazit

Ein toller Roman, der durch seine Erzählperspektive und seinen Schreibstil heraussticht.