Rezension

Kürzer als die Vorgänger aber genauso berührend

Ein Geschenk von Bob
von James Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist das dritte Buch von James Bowen über das Leben mit seinem Fundkater Bob und ich habe auch dieses mit Genuß verschlungen.

Dieser Teil ist mit 184 Seiten kürzer als die Vorgänger und es geht auch etwas mehr um das Leben von James, was mich aber nicht gestört hat, ganz im Gegenteil. Das Leben ist in England für mittellose Bürger sehr hart und nicht so kompfortabel wie bei uns. Wenn die Geldkarte für Strom und Heizung alle ist, wird beides abgeschaltet, ohne Wenn und Aber. Eine kleine Kulanz gibt es am Wochenende, weil man eben erst am Montag die Karten wieder aufladen kann, aber spätestens dann ist Schluß. Das heißt dann eben ganz klar im Dunkeln sitzen und kalt duschen… Unvorstellbar! Und trotzdem verliert James nicht den Lebensmut oder fällt gar wieder in seine alten Muster (wie z.B. Drogen) zurück, sondern er will ein geregeltes Leben, auch eben um seinem Kater Bob gerecht zu werden.

Warum James Weihnachten haßt, wird schnell durch seine Erzählungen aus der Kindheit und seinem “vorherigen” Leben klar und dann passiert ein kleines Weihnachtswunder, was mich sehr berührt hat.
Das Leben auf der Straße ist für mich einfach unvorstellbar und ich habe großen Respekt vor James, daß er das alles soweit schon (also damals 2011) in den Griff bekommen hat.
Die Geschichten mit Bob sind natürlich wie immer teilweise witzig, teilweise sehr herzerwärmend – auf alle Fälle einfach nur schön!

Ich hoffe, daß bald ein 4. Teil erscheint, in dem wir erfahren, wie es James denn heute geht, idealerweise sollten ihm doch die Erträge der Bücher ein normales Leben ermöglichen – ich wünsche es ihm und Bob jedenfalls von Herzen!

Fazit: Berührende Geschichte über ein ehemaliges Leben auf der Straße und einem unvergleichlichen Kater