Rezension

lesenswert

Ich bin der Herr deiner Angst - Stephan M. Rother

Ich bin der Herr deiner Angst
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 4 Sternen

Ich hatte diesmal ein wenig Mühe in die Geschichte hinein zu finden.
Das lag zum Großteil am Schreibstil, denn die Geschichte wird aus den (unterschiedlichen) Sichtweisen von Hauptermittler Jörg Albrecht und Kommissarin Hannah Friedrichs erzählt. Den Ansatz, die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen fand ich sehr gut, aber ich hatte anfangs Schwierigkeiten zu erkennen, wessen Sicht hier grade dargestellt wird. Doch nachdem ich einen guten Zugang zu den Protagonisten gefunden hatte löste sich dieses Problem, und das Lesen gestaltete sich immer flüssiger.
Die zahlreichen Morde geschahen teilweise zeitlich recht geballt, und sie waren alle sehr grausam, was nicht Jedermanns Fall ist. Ich finde aber, dass der Autor weitgehend darauf verzichtet zu sehr ins Detail zu gehen, so dass das Kopfkino das übrige verrichten konnte oder musste. Das habe ich positiv zur Kenntnis genommen. Irgendwann während der Ermittlungsarbeit kam aber leider der Punkt, wo ich das ungute Gefühl hatte, dass ich grade eine angelehnte Erzählung an „Das Schweigen der Lämmer“ lese. Der Autor hat hier allerdings zügig und gut die Kurve bekommen, um doch seine eigene Geschichte weiter zu führen.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir die Geschichte auf Grund des Titels anders vorgestellt hätte, eher in Richtung Psychothriller.
Trotz aller Kritik finde ich das Buch lesenswert. Es hat mich in weiten Teilen gefesselt, und es war spannend bis zum Schluss. Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch und in ihrer Gesamtheit gut dargestellt. Hoffentlich darf dieses Duo noch weiter Fälle lösen.