Rezension

Liebenswerte Jahrzehnte umspannende Familiengeschichte

Die langen Tage von Castellamare - Catherine Banner

Die langen Tage von Castellamare
von Catherine Banner

Die langen Tage von Catellamare von Catherine Banner ist eine absolut lesenswerte Familiengeschichte auf einer kleinen Insel vor der Küste von Sizilien. Sie erstreckt sich über drei Generationen. Im Mittelpunkt steht die Bar "Haus am Rande der Nacht".

Inhalt:

Das einstige Findelkind Amedeo Esposito, dem eine Ausbildung als Arzt zu Gute kam, tritt auf der Insel Castellamare eine Stelle an. Sofort verliebt er sich in die Insel und ihre Bewohner. Zu Beginn des Romans kommen in ein und der selben Nacht zwei Kinder Amedeos zur Welt. Das seiner Geliebten und das seiner Frau. Ein Skandal auf der Insel wird damit heraufbeschworen und Amedeo verliert seine Anstellung als Arzt. Um auf der (seiner) Insel bleiben zu können, eröffnet er die Bar "Haus am Rande der Nacht", die zum Mittelpunkt der Familiengeschichte wird.

Die folgenden Jahrzehnten werden aus Sicht der Familie Esposito beschrieben. Die Höhen und Tiefen der Insel und der Familie werden in schneller Folge erzählt. Immerhin umspannt die Geschichte rund ein Jahrhundert. Ereignisse, die währenddessen in der großen Welt passieren, wirken sich direkt auch auf dieser kleinen abgeschiedenen Insel aus, beispielsweise die Folgen der beiden Weltkriege oder die Einführung des Euros. Die ungehörige Gerüchteküche der Einwohner, die ein Merkmal des Insellebens ist, trägt zu einem lebendigem Bild bei. Natürlich bleiben auch die Espositos nicht davor verschont.

Mein Eindruck:

Die langen Tage von Castellamare vermittelt einen gewissen Charme. Durch den Schreibstil wird der Leser durch die Jahrezehnte gezogen und wird neugierig das Schicksal der Familie Esposito verfolgen. Viele spannende und liebenswerte Charaktere begleiten den Leser über die Insel und durch die Zeit. Allen voran der frühere Arzt Amedeo Esposito, seine Frau Pina und seine Tochter Maria-Grazia, die sich als besonders stark und sympathisch entwickelt.

Amedeo liebt von Kind an Legenden und Geschichten, an denen auch der Leser teilhaben darf. Die gesammelten Geschichten der Insel verleihen ihr etwas Geheimnisvolles. Das Einstreuen der weltpolitischen Ereignisse und die direkten Auswirkungen auf die kleine abgeschiedenen Insel sind wundervoll beschrieben und Verleihen der Geschichte zusätzliche Authentizität. Auch die Entwicklung der Insel von einer Felseninsel ausgehend zu einem Ort für Touristen ist spannend zu verfolgen. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Mitglieder der Familie Esposito. Ihre Entwicklung über Jahrzehnte hinweg wird den Leser begeistern. Er wird zu einem Teil der Familie und an freudigen Ereignissen ebenso teilhaben, wie er auch in schwierigen Situationen mitfiebern und mitleiden wird.

Fazit:

Dieser Roman hat mich begeistert, mich mitfühlen und mitleiden lassen. Man kann sich ohne weiteres auf Castellamare zu Hause fühlen, weil die Charaktere einem doch sehr ans Herz wachsen. Die Geschiche der Familie Esposito ist fesselnd und hat mich das Buch kaum zur Seite legen lassen.

Von mir ein klare Leseempfehlung.