Rezension

Märchenhaft eintauchen in die Welt des Schachspiels

Schwimmen mit Elefanten - Yoko Ogawa

Schwimmen mit Elefanten
von Yoko Ogawa

Bewertet mit 4 Sternen

Ein kleiner Junge, der von Geburt an mit einem großen Makel behaftet ist, wächst mit seinem Bruder bei den Großeltern auf. Der Junge, der nie mit seinem richtigen Namen erwähnt wird, erlernt durch Zufall das Schachspielen. Groß werden - und vor allem dick werden - das wird ihm bald klar, kann zum folgenschweren Verhängnis werden, also beschließt er mit 11 Jahren nicht mehr zu wachsen. Sein Schachspiel ist meisterhaft, er lebt mit und in der Welt des Schachs. Schachspielen ist für ihn wie eine Symphonie. Doch er möchte nicht berühmt werden, seine Art des Spielens ist spektakulär anders, denn er braucht die Abgeschiedenheit um sich ganz auf das Spiel einlassen zu können. Was unter dem Tisch seines (Lehr-)Meisters begann, setzt sich in einem Schachautomaten fort. In dessen "Eingeweide" kriecht der Junge um als "Kleiner Aljechin" unerkannt und anonym mit seinen Gegnern Schach zu spielen.....

Dies war meine erste Geschichte von Yoko Ogawa. Die "Eulersche Formel" hat mich schon immer angezogen, aber bisher konnte ich sie noch nicht lesen.
Ogawa erzählt die Geschichte aus der Retroperspektive. Als Erzählerin tut sie das fast märchenhaft. Ihr Erzählstil ist weich und melodiös und sie spinnt die Fäden der Geschichte zu einer außergewöhnlichen Erzählung.

Darin spielt natürlich das Schachspielen eine große Rolle. Schach - das ist die Welt des Jungen. Auch wenn ich nur rudimentär Schach spiele, konnte ich den Ausführungen der Autorin folgen.
Die Geschichte ist nicht seicht, viele verschiedene unglaubliche traurige Begebenheiten bestimmen das Leben des Jungen. Das Buch ist nicht heiter, aber dennoch gelingt es der Autorin das stille, zufriedene Leben des Jungen und seine Begeisterung für das Schachspiel in den Vordergrund zu setzen.

 Der besondere Erzählstil der Autorin hat es mir angetan.
Die "Eulersche Formel" muss ich nun wirklich bald lesen.