Rezension

Mir hat es sehr gut gefallen

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan -

Sword Catcher - Die Chroniken von Castellan
von Cassandra Clare

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin Cassandra Clare war mir sowohl von ihren Shadowhunters-Chroniken als auch von der Magisterium-Serie bekannt. Beide Reihen zeichneten sich für mich durch eine actionreiche Erzählweise für ein jüngeres Publikum aus. Mit dem ersten Teil ihrer neuen Reihe „Die Chroniken von Castellan“ versucht sie nun - nach meiner Ansicht - auch ein gesetzteres Publikum zu erreichen. Der deutsche Penhaglion Verlag bewirbt den ersten Band „Sword Catcher“ damit, dass er der erste High Fantasy Roman der Autorin ist.

Bei mir hat sie mit ihrem neuen Buch auf jeden Fall ihr Ziel erreicht. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und freue mich schon auf weitere Bücher aus dem Universum. Der Erzählstil ist wesentlich elaborierter, wirkt erwachsener, setzt mehr auf die Atmosphäre der Welt und die Beziehung der Figuren zueinander.

Wir erleben eine Welt, in der am königlichen Hof Maßlosigkeit, Freund- und Feindschaften sowie Intrigen an der Tagesordnung sind. Diese Welt wird eindeutig von Männern dominiert. Egal, ob es um die Adelsfamilien, den Kronprinzen oder die Handelsfamilien geht. Die Jünglinge wirken durchweg unreif, verzogen und führen ein Leben in Dekadenz, Suff, Langeweile und Besuchen in Freudenhäusern.

Benannt wurde der erste Band „Sword Catcher“ nach Kel. Er wuchs in einem Waisenhaus auf, bis er an den königlichen Hof kam und zum Schwertfänger des Kronprinzen Conor ausgebildet wurde. Er zeichnet sich durch Loyalität zu Conor, Freundlichkeit und Herzenswärme aus. Die Autorin hat hier eine Figur erschaffen, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen ist und deren Entwicklung ich mit Spannung verfolgt habe.

Die zweite Hauptfigur ist Lin. Sie gehört zum Volk der Ashkar. Sie sind ein Volk ohne Land, das auf viele Staaten des Universums verteilt ist. Hier leben sie in Ghettos, dürfen nachts ihren Stadtteil nicht verlassen und haben viele Einschränkungen hinzunehmen. Da sie als einziges Volk noch über geringe Magie verfügen, werden sie ebenso gebraucht wie gehasst. Lin hat sich gegen alle Widerstände ihres Stammes zur Heilerin ausbilden lassen. Sie ist klug, mutig, ehrgeizig und behält ihre Ziele beharrlich im Blick. Für mich ist sie sehr schnell zur Heldin des Buches geworden und sie hat mich im Laufe der Geschichte immer wieder von sich überzeugt.

Zu Beginn hatte ich mit der ausführlichen Erzählweise meine Schwierigkeiten. Die weitschweifigen Beschreibungen von Zimmereinrichtungen und Kleidung finde ich langatmig und ermüdend. Zum Glück habe ich dies jedoch lediglich zu Beginn wiederholt wahrgenommen. Im weiteren Verlauf ist es mir wesentlich seltener aufgefallen.

Insgesamt konnte mich die Autorin mit ihrem neuen Buch überzeugen und ich freue mich auf weitere Teile der Reihe.