Rezension

Schicksal während des Krieges

Trümmerkind
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Im Hamburg der Nachkriegszeit ist der 14-jährige Hanno auf der Suche nach Brennbaren, nach Essbarem, nach Allem, was sich irgendwie auf dem Schwarzmarkt zu Nahrung tauschen lässt. In den Trümmern entdeckt er eine nackte, junge, tote Frau, neben der Frau liegt ein Knopf. Auch der ca. drei Jahre alte Junge, den seine kleine Schwester mitbringt, hat so einen Knopf in der Hand. Der Junge erhält den Namen Joost und gehört ab nun zur Familie Dietz. Auch nachdem der - totgeglaubte - Vater der Familie wieder auftaucht, bleibt Joost.

Die zweite Handlungsebene beschäftigt sich mit der Zeit kurz nach der Maueröffnung. Anna Meerbaum ist auf der Suche nach ihren Wurzeln und fährt in die Uckermark auf das Gut Anquist. Dieses wird von dem inzwischen als Architekt arbeitenden Joost erneuert.

Sehr geschickt werden die verschiedenen Erzählstränge und Zeitebenen miteinander verbunden. Die Kriegswirren und Gräueltaten werden sensibel beschrieben. Äußerst lesenswert.