Rezension

Schwächelt zu Beginn

Zersetzt - Andreas Gößling, Michael Tsokos

Zersetzt
von Andreas Gößling Michael Tsokos

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Eigentlich soll Fred Abel sich um die Obduktion eines Waterboarding Opfers kümmern, doch der Fall mit der Einstichstelle am Knie erinnert ihn an irgendetwas und macht ihn neugierig. Dazu soll er noch nach Transnistrien reisen um dort die Obduktion zweier Leichen durchzuführen. Doch gerade dieser Fall verlangt ihm alles ab und bringt ihn in Gefahr.

Meine Meinung:
Zerschunden habe ich mit Begeisterung gelesen und das, obwohl mir momentan Thriller nicht ganz so liegen. Riesig habe ich mich auf den nächsten Teil der Trilogie gefreut, auch weil ich wissen wollte wie es weiter geht nach Zerschunden. Doch da muss ich wohl noch ein wenig Geduld haben.

Denn Zersetzt handelt von der Zeit zehn Monate vor Zerschunden. Es kommen zwar schon bekannte Namen vor, aber mit Zerschunden hat dieser zweite Band gar nichts zu tun, so dass man ihn auch gut als erstes lesen könnte. Eigentlich ein wenig Schade, wenn man sich so auf eine Fortsetzung freut und die Reihenfolge dann durcheinander gewirbelt wird.

Das sollte aber kein Kritikpunkt am eigentlichen Buch sein. Da gibt es ganz andere. Ich empfand den Start als etwas schwierig und langatmig. Auch wenn Tsokos wieder sehr interessant und flüssig geschrieben hat, langweilte mich der Beginn ein wenig und ich bekam schon mit der Angst zu tun, das es so bleiben könnte. Doch andere Leser waren durchweg begeistert und so gab es Hoffnung.

Es sind drei Fälle die alle recht interessant erscheinen. Sie haben schon eine unterschiedliche Wichtigkeit. Abel in Transnistrien war ein großer Part ab dem die Spannung auch stetig anstieg. Der Waterboarding Fall wurde eher so nebenher geklärt und der Fall der Mordopfer mit Einstichstelle am Knie brachten einen besonderen Kick, denn hier wurde nicht nur aus Sicht von Abel erzählt, sondern das aktuelle Opfer mit dem Täter begleitet. Einige unschöne Details wurden genannt, die gewiss nichts für schwache Nerven sind.

Es gibt das ein oder andere Gerichtsmedizinische Detail das zum Einen ein wenig Spannungskiller ist und bei anderen Sachen für Ekel sorgen kann. Bei mir nicht, aber es sollte als Warnung genannt werden.

Die Handlungsorte sind immer über den Kapiteln genannt. Diese Kapitel sind recht kurz gehalten, was auch dafür sorgt das es zwar größere Abschnitte an einem Ort gibt, aber jedes Kapitel wieder mit Zeitstempel und Ortsangabe beginnt. Das fand ich etwas unnötig.

Am Ende war ich dann doch gefesselt von der Geschichte auch wenn dieser zweite Teil, der vor dem ersten spielt einige Schwachstellen hat.

Wie auch schon bei Zerschunden wird am Ende darauf eingegangen was wirklich das Wahre an diesem Thriller ist und man darf überrascht sein, was es für Verbrechen und Verbrecher gibt. Wie tief die Abgründe einer Seele sein können.