Rezension

Spannend und ungewöhnlich

Die Frau an der Schreibmaschine - Suzanne Rindell

Die Frau an der Schreibmaschine
von Suzanne Rindell

Bewertet mit 5 Sternen

Wer ist Odalie? Diese Frage beschäftigt einen gründlich beim Lesen dieses Buches. Und auch Rose Baker, eine einfache Stenotypistin in einem New Yorker Polizeibüro, versuchte hinter Odalies Geheimnis zu kommen.

Jetzt ist Rose offensichtlich in irgendeiner Einrichtung. Ist sie verrückt? Wie ist sie dort hingekommen? Rätsel über Rätsel.

 

Sehr strukturiert und eloquent für eine Verrückte, gewürzt mit einem wunderbar geschliffenen Sarkasmus, erzählt Rose ihre Geschichte.

Rose ist eine pflichtbewusste Schreibkraft, beflissen, schlecht bezahlt und unscheinbar, als die schillernde, charismatische Odalie ihre neue Kollegin wird und das ganze Polizeibüro im Sturm erobert. Geldsorgen scheint sie nicht zu haben. Trotzdem bewirbt sie sich für diesen Job. Rose ist fasziniert und lernt durch ihre neue Freundin ein ganz anderes Leben kennen.

1923 herrscht die Prohibition in den Vereinigten Staaten. Trotzdem feiert man ausgelassen in illegalen Flüsterkneipen, raucht, trinkt, lässt sich einen Bob schneiden und hört Jazz. The roaring twenties, von denen Rose bislang nichts mitbekommen hat.

 

Es ist gleich zu Anfang klar, dass Rose in ihr Unglück rennt, aber wie, das ahnt man nicht.

Dieses Buch fängt harmlos an. Man denkt, man liest die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft in den wilden 20ern. Nach und nach mausert es sich dann aber zu einem handfesten Thriller mit einem höchst spektakulären Ende.

Ein Historienroman der ungewöhnlichen Sorte, der Spaß macht und erstaunt.