Spannend und zeitweise real
Bewertet mit 5 Sternen
Lucy Speer, Tochter des Drogenfahnders Adrian Speer, wird im Alter von elf Jahren entführt. Zwei Jahre findet sich keine Spur von ihr. Die Ehe der Eltern scheitert, der ältere Bruder leidet und für Adrian Speer geht’s beruflich bergab. Als er in der achten Mordkommission noch einmal eine Chance bekommt, ereignet sich ein brutaler, skurriler Mord, der ihn direkt wieder mit der Entführung seiner Tochter und seiner Vergangenheit konfrontiert. Das Mordopfer ist eine ehemalige Größe in der Drogenszene. Die Tötungsart ist grausam und eine lang anhaltende Qual und Folter für das Opfer. Für das neu zusammengestellte Team ist es eine schwere Aufgabe. Kaum vierundzwanzig Stunden später geschieht der zweite Mord auf gleicher brutaler Weise. Was haben diese Morde mit Lucy's Entführung zu tun?
Der Totensucher ist ein durchweg spannender Thriller. Ein neues Ermittlerteam wird vorgestellt, ausführlich charakterisiert, privat wie beruflich, sodass durchaus Potenzial für eine ganze Serie besteht. Das Team arbeiten nach einer kurzen Schnupperphase wie geschmiert zusammen und läßt sich auch von unsinnigen Entscheidungen ihrer Vorgesetzten nicht auseinander dividieren.
Es sind nicht nur die spannenden Aktionmomente, die diesen Thriller lesenswert machen. Hier wird sehr gründlich die Psyche der einzelnen Protagonisten beleuchtet, sodass ihre Handlungen nachvollziehbar und greifbar sind. Die einzelnen Mitglieder des Teams sind jeder für sich Typen mit Stärken und Schwächen. Beides zeichnet sie aus. Auffällig sind viele realistische Darstellungen, wie die mühsame Ermittlungsarbeit, die immer wieder in Sackgassen führt oder auch die Blickrichtung auf die Seilschaften, die während der DDR-Zeit entstanden sind und immer noch bestehen und dass damit heute immer noch Druck auf Menschen ausgeübt wird. Sie werden auch im wirklichen Leben nicht alle entlarvt.
Alles in allem ist es ein gelungener Thriller, dessen Fortsetzung ich mit Spannung erwarte.