Rezension

Spannende und bewegende Familiengeschichte

Zeit der Schwalben - Nikola Scott

Zeit der Schwalben
von Nikola Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Es ist ein goldener Sommer im England der späten 50er Jahre: Die 16-jährige Elizabeth ist begeistert von den jungen Leuten, die sie auf dem Anwesen der Freunde ihrer Eltern in Sussex kennenlernt. Sie erlebt unbeschwerte Tage mit Ausflügen, Picknicks und Partys. Und sie verliebt sich prompt...
London, 40 Jahre später. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter erhält Adele Harington einen mysteriösen Anruf: Ein Mann spricht von "neuen Spuren" und nennt immer wieder ein Datum. Und dann steht plötzlich eine Fremde vor der Tür und behauptet, Teil der Familie zu sein...

Mein Eindruck:

Wie der Klappentext verspricht, birgt das Erstlingswerk von Nikola Scott eine spannende und dramatische Familiengeschichte. In "Zeit der Schwalben" schickt uns die Autorin gemeinsam mit der Protagonistin auf die Suche nach der geheimnisvollen Vergangenheit ihrer Mutter. Die Erzählung erfolgt auf zwei Zeitebenen: Neben Addies Recherchen befördern Tagebucheinträge der Mutter die Einzelheiten rund um die tragischen und herzzerreißenden Familiengeschehnisse nach und nach ans Licht. So entsteht von der ersten bis zur letzten Seite eine fesselnde Lektüre. Darüber hinaus bewegt die Hintergrund-Thematik des Romans: "Zeit der Schwalben" zeichnet das Bild einer Zeit, in der vorehelicher Sex nicht toleriert und voreheliche Kinder ein Dorn im Auge der Gesellschaft waren. Auf einfühlsame Weise widmet sich die Autorin dieser Schattenseite der 50er Jahre und schildert beispielhaft das Schicksal einer Frau, die die Folgen ihres in den Augen der damaligen Gesellschaft abweichenden Verhaltens schonungslos zu spüren bekommt. Schließlich überzeugt die Autorin mit ihrem angenehm leichten und berührenden Schreibstil, soass der Roman eine klare Leseempfehlung verdient.