Rezension

Süße unterhaltsame Geschichte über Freundschaft, jedoch mit einem eigenartig abruptem Cliffhänger

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online -

#London Whisper – Als Zofe ist man selten online
von Aniela Ley

Bewertet mit 4 Sternen

Was hier zuerst gesagt werden sollte ist, dass es sich definitiv um ein Jugendbuch handelt und für ältere Erwachsene nicht wirklich passend ist. In dieser Rezension wird also auch alles für ein Alter von ca. 12 bis 17 Jahren bewertet.

 

Das Cover gefällt mir persönlich gar nicht, da die Farbkombination sehr Augen-unfreundlich ist, das Motiv recht langweilig und der Titel zu übertrieben Hip sein will. Nur wegen des Covers würde ich das Buch niemals kaufen und war sogar ziemlich abgeschreckt davon, sodass ich mir zuerst nicht einmal den Klappentext durchlesen wollte.

 

Zum Glück habe ich das aber doch getan, denn es erinnert sofort an die Edelstein-Trilogie und macht Lust auf eine schöne Zeitreisegeschichte. Und die bekommt man dann auch, mit authentischen Charakteren und einer schönen Gestaltung. Das Thema ist nichts neues, die Geschichte an sich auch nicht außergewöhnlich, trotzdem ist es unterhaltsam und macht Spaß. Gestört hat mich, dass vieles übertrieben "cool" gemacht werden musste. So die ganzen neumodischen Begriffe, Hashtags und social media Referenzen. Das hätte man authentischer rüberbringen können (Warum die Hashtags auf den fast leeren Seiten? Diese Schlagwörter machen nur im digitalen Raum Sinn), ist aber auch schwierig, da die meisten Erwachsenen dem Thema auf der Ebene von Jugendlichen nicht nah genug sind. Die Handlung war sehr liebevoll aufgebaut mit süßen Freundschaften, einem besonderen Schoßhund und einer sehr dezenten Schwärmerei. Auch das Aufmerksammachen auf die Unterdrückung der Frauen ist gut gemacht, evtl hätte man hier aber die Auswirkungen auf die Zukunft diskutieren können - nie ist die Sprache davon, was durch die Handlungen in der Vergangenheit in der Zukunft aus dem Gleichgewicht gebracht werden könnte.

 

Sehr unpassend war meiner Meinung nach das Ende. Das ganze Buch hat relativ lange gebraucht, bis es an Fahrt aufgenommen hat, und dann endet es einfach wahnsinnig abrupt und total aus dem Nichts. Das hat nicht wirklich was mit Cliffhänger zu tun, das wirkte eher, als sei man bis zum Abgabetermin mit dem Manuskript nicht rechtzeitig fertig gewesen und möchte das so verschleiern.

 

 

Auf ein super spannendes Abenteuer hofft man hier umsonst, dafür bekommt man aber eine süße Geschichte über Freundschaft, Selbstwertgefühl und Zusammenhalt.