Rezension

Super Buch - tolles Thema

Das Mohnblütenjahr
von Corina Bomann

          Nicole, 38, lebt in einer glücklichen Beziehung zu David. Ein Problem gibt es: Nicole möchte unbedingt ein Kind, aber David nicht. Nicole setzt heimlich die Pille ab und wird schwanger. David verlässt sie. Für Nicole, die David liebt, ein Problem, aber ein überwindbares, da sie selber ohne Vater aufwuchs und eine glückliche Kindheit hatte ist sie überzeugt ihrem Kind das auch bieten zu können.
Bei einer Vorsorgeuntersuchung im vierten Monat erfährt Nicole, daß ihr Kind einen Herzfehler haben könnte und soll in der Familie nach Erbkrankheiten fragen.
Somit muß sie ihre Mutter Marianne endlich nach ihrem Vater fragen....
Marianne wurde sehr streng und lieblos erzogen. Der Vater kam aus dem Krieg und hasste alles Französische. Marianne dagegen hat ein Faible für Frankreich. Als Austauschlehrerin geht sie 1975 nach Lorraine. Sie hat dort mit Engstirnigkeit und Nachkriegshass zu kämpfen - auch 30 Jahre nach Kriegsende.
Dort begegnet sie aber auch ihrer großen Liebe. Aber die 70 Jahre waren nicht so einfach....

Ein wunderbarer typischer Bomann. Man fängt an und kann nicht mehr aufhören. Nicoles Geschichte spielt in der Gegenwart und ist in der Ich-Form geschrieben. Nicole ist nachvollziehbar, auch wenn sie sich oft um sich selber und ihre Wünsche dreht, aber in dem psychisch angespannten Zustand voll verständlich.
Mariannes Geschichte spielt in den 70 Jahren. Die Geschichten beginnen immer mit der Beschreibung eines Bildes. Einfach nur fesselnd. Marianne ist ein inspirierender starker Charakter. 
Obwohl ich keine Nachkriegsgeschichten mag, finde ich diese hier echt fesselnd (natürlich auch wegen der Liebesgeschichte). Die Erklärungen, wie es der Jugend von damals mit ihren Eltern und Großeltern ging finde ich sehr gut. Das Buch regt auch zum Nachdenken über unsere Vorurteile an.