Rezension

The Duff

Von wegen Liebe - Kody Keplinger

Von wegen Liebe
von Kody Keplinger

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe (Quelle: cbt):
Das hat Bianca gerade noch gefehlt. Der eingebildete Wesley, dem alle Mädchen an ihrer Schule zu Füßen liegen, spricht sie an. Und hat die Stirn, ihr rundheraus zu sagen, dass er das nur tut, um an ihre hübsche Freundin ranzukommen. Schneller, als er denken kann, hat er ihre Cola im Gesicht. Auf so jemand fällt Bianca nicht rein. Aber als zu Hause alles schief geht, lässt sie sich doch mit ihm ein. Heimlich und völlig unverbindlich, versteht sich. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Oder?

Meine Einschätzung:
Als ich mir gestern von Freundinnen Bücher empfehlen ließ, postete eine von ihnen den Trailer zu einer neuen Buchverfilmungen. Dabei handelte es sich um "The Duff" (dt. "Von wegen Liebe") von Kody Keplinger, war ja klar, dass ich mir den Klappentext zum Buch anschauen musste und kurzentschlossen entschied ich den Roman zu lesen.

Und wow was für ein Buch.

Kody Keplingers Schreibstil ist einfach, angenehm, flüssig und schnell zu lesen. Hat man einmal mit dem Buch angefangen kommt man nicht mehr davon los und ehe man sich versieht ist es weit nach Mitternacht und man ist durch - zumindest mir ging es am gestrigen Abend so. Obwohl der Roman einen ernsten Unterton hat (dazu komme ich später) gab es hier dennoch wunderbare Dialoge, die mich laut auflachen ließen, mich dahin schmelzen ließen und mir Tränen in die Augen trieben. Hier hat einfach alles gepasst, so still und "einfach" das Buch auch ist, so umwerfend war es.

Die Handlung selbst scheint ziemlich vorhersehbar und doch hat mich Kody Keplinger mehr als einmal überrascht, ob der Wendungen in den Ereignissen und den Erkenntnissen. Der Originaltitel passt hier besser, als der deutsche Titel, wenn auch dieser nicht unpassend ist.

Doch hier ist der Titel Programm!

D - Die
U - unattraktive
F - fette
F - Freundin

Das ist es wofür diese vier Buchstaben stehen und ich war schockiert mit welcher Lässigkeit Wesley diesen Begriff benutzt und doch hilft es auch Bianca einiges zu realisieren, was das ist müsst ihr schon selbst heraus finden.

Neben diesem Thema kommen noch viele andere Probleme hinzu, die Teenager in diesem Alter haben können: Scheidung der Eltern, Alkoholismus eines Elternteils, Insecurities (meint ihr mir fiele ein deutsches WOrt dafür ein!)  und vieles mehr.

Es war traurig und erkenntnisreich zugleich, aber auch hier später mehr.

Bei den Charakteren fand ich Bianca super sympathisch, denn wie sie war auch ich die DUFF und ich konnte mich mit ihr in mehr als einem Punkt identifizieren (ich sah förmlich eine 17 jährige Mella vor mir mit ihren ganzen Unsicherheiten bzgl. ihres Äußeren und Jungs). Ich wollte sie mehr als einmal schütteln und ihr sagen endlich den Mund aufzumachen, denn alles in sich hinein fressen hilft keinem, besonders aber ihr nicht.

Doch ich war begeistert, wie sie sich weiter entwickelt hat und erkannte, dass wir alle in irgendeiner Form DUFFs sind - jeder hat sein Päckchen zu tragen, doch nicht alles ist nach Außen hin sichtbar.

Was Wesley betrifft war mir sofort klar, dass hinter dem "Bad Boy" Image mehr steckt als man zunächst glaubt und wie Bianca macht auch er eine ganz tolle Entwicklung durch.

Im Großen und Ganzen waren alle Charaktere mehr oder minder sympathisch, man fühlte mit ihnen, litt, bangte, hoffte, weinte und liebte mit ihnen. Es war einfach ein rundum herrliches Buch - oft sind es die Zufallsfunde, die einen derartig begeistern.

Danke Bine für diesen Buchtipp!

Mein Fazit:
5 Sterne - für ein stilles, aber umwerfendes Buch mit viel Gefühl, das einen lange nicht loslässt. Klare Leseempfehlung.