Rezension

Von wegen Liebe

Von wegen Liebe - Kody Keplinger

Von wegen Liebe
von Kody Keplinger

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Das hat Bianca gerade noch gefehlt. Der eingebildete Wesley, dem alle Mädchen an ihrer Schule zu Füßen liegen, spricht sie an. Und hat die Stirn, ihr rundheraus zu sagen, dass er das nur tut, um an ihre hübsche Freundin ranzukommen. Schneller, als er denken kann, hat er ihre Cola im Gesicht. Auf so jemand fällt Bianca nicht rein. Aber als zu Hause alles schief geht, lässt sie sich doch mit ihm ein. Heimlich und völlig unverbindlich, versteht sich. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Oder?

Quelle: cbt

Hier musste ich einfach mal die Inhaltsbeschreibung vom Verlag übernehmen, da ich sie absolut treffend finde und sie gleichzeitig auch schon einen guten Blick auf Bianca, die Hauptprotagonistin, erlaubt.

Meine Meinung:

Das Cover passt sehr gut zum Buch, vor allem, da es so dunkel gehalten ist. Dadurch denke ich gleich an die Heimlichtuerei, denn Bianca will unbedingt geheim halten, dass sie etwas mit Wesley Rush, dem arroganten Mädchenschwarm der Schule, angefangen hat. Gleich zu Anfang lernt man Biancas zynische und sarkastische Art sehr gut kennen, als sie Wesley, der sie echt doof anmacht, ihr Getränk ins Gesicht schüttet. Die Beiden haben für so einige Lacher bei mir gesorgt!

Bianca fand ich trotzdem irgendwie sehr liebenswert, vor allem, da ihre harte Fassade bald auch ein paar Risse bekommt, sie aber immer weiterkämpft. Wesley hingegen fand ich einfach nur unsympathisch und ich habe ihm seine Wandlung gegen Ende nicht wirklich abgenommen. Insgesamt kamen mir die Gefühle der Beiden zueinander viel zu überraschend und plötzlich. Ich meine, die Treffen der beiden haben sich mehr auf körperliche Dinge als auf Gespräche beschränkt, und irgendwann hieß es dann einfach: “Ich habe Gefühle für Wesley!“ Ähm, ja, auf einmal. Davor war er für Bianca der größte Idiot überhaupt, den sie nicht ausstehen könnte, und der Sex war nur zum Druckablassen gedacht. Hier fand ich außerdem den, sagen wir mal, „pädagogischen Wert“ fragwürdig. Hast du Angst vor dem, was Zuhause bei dir abgeht, rede nicht mit deinen Eltern oder Freunden darüber, sondern verschweig alles und schlaf lieber mit dem Mädchenheld der Schule, der schon mit so ziemlich jedem anderen Mädchen geschlafen hat. So kam es für mich rüber und das fand ich wirklich seltsam!

An sich war die Story ja gar nicht so schlecht, sie war packend und zugleich oft auch sehr amüsant, aber die Gefühle kamen für mich einfach viel zu kurz. Hier hätte ich mir von einem Jugendbuch echt mehr erhofft. Zudem wurden Biancas Freundinnen Jess und Casey oft sehr klischee- und vor allem nervig mädchenhaft dargestellt. Ständig Kichern und Rumkreischen. Gott, da war ich teilweise echt genervt!

Das Ende kam dann nicht wirklich überraschen, allerdings hätte man hier das Buch noch etwas ausbauen können. So war es sehr abrupt, was ich schade fand. Gerne hätte ich gelesen, wie Wesley und Bianca normal miteinander zurechtkommen, wie Wesley sich verhält, wenn er verliebt ist.

Fazit:

Ich hatte mir mehr erhofft, trotzdem kann ich einen gewissen Unterhaltungswert durch die beiden Charaktere nicht abstreiten. An vielen Stellen war es mir jedoch einfach viel zu flach und auch den „pädagogischen Wer“ finde ich zweifelhaft. Es ist aber ein nettes Buch für zwischendurch, nur sollte man manche Dinge nicht allzu ernst nehmen. Von mir gibt es jedenfalls 3 von 5 Punkten.