Rezension

Todesmystik und Geborgenheit....

Ascheherz - Nina Blazon

Ascheherz
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

Summer weiß nichts mehr. Wer sie ist, wo sie herkommt oder warum sie sich benimmt, wie sie sich benimmt, all dass verschwindet in einem Nichts in ihrem Kopf.

Dabei liebt sie es auf der Bühne zu stehen und wirkt bei einem Theaterstück mit. Musik, Tanz, dass alles öffnet ihr Herz. Nur ein Mensch kann dieses Herz nicht öffnen, denn immer wenn sie einem Jungen näherkommt, merkt sie, dass da ein Gefühl fehlt und vergessene Erinnerung zucken durch ihren Geist.

Immer wieder wird sie von Alpträumen heimgesucht in der ein Blutmann ihr nach dem Leben trachtet. Als es zu einem tatsächlichen Treffen mit dem Blutmann kommt, ist es der geheimnisvolle, engelhaft schöne Anzej, der sie rettet.

Wer ist er und warum fühlt sie sich beim ihm geborgen wie noch nie? Ohne zu ahnen was mit ihr passiert oder ob sie Anzej vertrauen kann, begeben sich die beiden auf eine Reise hin zu einem Ort, der Summers Leben verändert'.

Man klappt das Buch auf und landet in der Geschichte. Tief, wie durch einen wilden Fluss, watet man durch die Charaktere und das Leben von Summer. In manchen Büchern finde ich es toll, dass ich ohne Vorwarnung im Leben lande und darin versinken kann, aber hier hatte ich immer das Gefühl, dass mir etwas fehlt. So etwas wie eine wichtige Information, die mich weiter vorantreibt, irgendetwas, dass mich an Summer fesselt von der ersten Seite an.

Erst viel später (ab Seite 100) hatte ich das Gefühl, die Geschichte sei lesenswert. Summer entwickelte sich wurde nachvollziehbar misstrauisch und gab mir nicht immer das Gefühl, dass sie völlig frei von Sinn handeln würde. Alle andere Charaktere, vor allem der faszinierende Blutmann sind wunderbar, gezielt gezeichnet und verhüllen das Geheimnis um Summer in einem schillernden Mantel auf brauen Schmetterlingen und blauen Blüten

Die eingesetzten Gedichte sind wunderbar und schmiegen sich in das Gesamtbild ein. Ich hatte nie das Gefühl, dass diese Sätze nicht von Summer oder Anzej gesprochen werden könnten. EIn Lob für die passende Wort ' und Gedichteauswahl!

Am Ende fühlte ich mich sanft geborgen im 'Ascheherz' selbst, dass mit seiner Todesmystik und den schillernden Farben, doch noch einzigartig ist. Gerade deswegen schafft das Buch es noch auf vier Sterne.