Rezension

Toller Summerread

Die Einladung -

Die Einladung
von Emma Cline

Bewertet mit 4 Sternen

Alex schlägt sich durch New York, trifft sich mit Männer, die sie für diese Treffen bezahlen. Ihr aktuelles Verhältnis zu Simon verschlägt sie dadurch im Sommer in die Welt der Reichen. Simon lädt Alex in sein Haus in den Hamptons ein. Doch schon nach kurzer Zeit setzt er sie aufgrund eines Vorfalles auf die Straße. Zurück in die Stadt kann sie nicht, denn da erwarten sie offene Konflikte. Sie setzt sich in den Kopf Simon zu seiner Party in einer Woche wiederzusehen. Sie ist fest davon überzeugt, dass er nur eine kurze Pause braucht.

Alex hat kaum noch Geld auf dem Konto, übernachtet in der ersten Nacht am Strand und sorgt sich um ihren Pillenvorrat. Mit all diesen Sorgen schlägt Antiheldin Alex sich durch die high Society in dem sie lügt und bei jeder Begebung das beste für sich herausschlägt. Durch ihre Luxuskleidung, die sie größtenteils von Simon geschenkt bekommen hat, fällt sie nicht allzu sehr auf. Alex wurde an Simons Seite toleriert, aber wie wirkt sie alleine tatsächlich auf die ganzen Erwachsenen?

Sehr scharf und genau seziert die Autorin die große Kluft zwischen arm und reich in den USA. Das Setting in den Hamptons mit all den großen Sommerhäusern, den Nannys, Barmännern und Haushaltshilfen ist perfekt dafür gewählt. Alex Handlungen verfolgen nur das eine Ziel: diese eine Woche bestmöglich herumzubekommen, um mit Simon am Labor Day wieder vereint zu sein. In Rückblicken erfahren Lesende immer mehr über ihre Vergangenheit, der sie auch weit weg von der Stadt nicht entkommt.

Ich muss gestehen, dass ich am Anfang etwas in den Roman hinein finden musste. Es passiert sehr viel in kürzester Zeit, aber als ich dann einmal drin war, fiel es mir schwer das Buch beiseite zu legen. Plötzlich ist da ein sehr aufgeladener Spannungsbogen, der bis zum Ende anhält.

Für mich ein toller Summerread, der auf den ersten Blick oberflächlich erscheint, aber dann eine tiefgreifende Gesellschaftskritik liefert.