Rezension

Tragische Besessenheit

Und draußen stirbt ein Vogel - Sabine Thiesler

Und draußen stirbt ein Vogel
von Sabine Thiesler

Bewertet mit 3 Sternen

Rina ist eine bekannte Autorin, die keine Ahnung davon hat, dass sie einen fanatischen Psychopathen und Stalker zu ihren Fans zählen kann. Er folgt ihr nicht nur auf ihren ganzen Lesungen, sondern dringt auch in ihr Privatleben ein.  Rache und Vergeltung für den Diebstahl seiner Ideen treiben ihn an, die sie angeblich in ihrem letzten Buch verarbeitet hat. Der Erfolg sollte seiner sein!  Er reist ihr und ihrer Familie bis zu ihrem Urlaubsdomizil  nach und nistet sich dort als Untermieter ein. Aus der Idylle wird ein Alptraum.

Sabine Thiesler hat einen leicht zu lesenden und spannenden Schreibstil bei dem die Seiten des Romans  schnell dahinfliegen. Der Start ins Buch war aufregend und unheimlich, ging dann jedoch erst mal in einen ruhigen Aufbau der verschiedenen Erzählstränge über. Sehr psychologisch, eindringlich und mit langsam steigender Spannung entwickelte sich die Geschichte um den labilen und unzurechnungsfähigen Verbrecher Manuel, der so besessen von seiner Rache ist und seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Ein unheimlicher Charakter im Buch.

Mit Rina, der zweiten Hauptprotagonistin im Buch, hat sie eine erfolgreiche und lebensbejahende Autorin geschaffen, die mit einer auseinander zu brechenden Ehe zu kämpfen hat und nur der gemeinsame Sohn Fabian diese noch zusammenhält. Ihr Alptraum beginnt, als ihr Mann abreist und sie alleine mit ihrem Sohn und Manuel zurückbleibt. Ihre Gefühle und Ängste kommen erst  richtig im letzten Drittel des Buches raus und werden noch verstärkt durch das plötzliche Verschwinden ihres Sohnes. Hier hat Sabine Thiesler durch verschiedene Nebendarsteller noch eine eigene Dynamik in die Geschichte hineingebracht und der Leser wird auf eine falsche Fährte geführt. Das Ende des Buches war dramatisch und nicht vorhersehbar und ließ einen ganz zum Schluss noch mit einer offenen Frage zurück.

„Und draussen stirbt ein Vogel“ hat mich nicht vollkommen überzeugen können, da mir das erste Drittel des Buches einen zu langatmigen Aufbau hatte und die Spannung erst später startete. Rinas Charakter hätte ruhig auch noch etwas ausgeprägter sein können. Sie verblasst ein wenig  gegenüber den anderen Charakteren im Buch.

Trotz meiner Anmerkungen habe ich mich gut unterhalten gefühlt und  spannende Lesestunden gehabt.

Ich vergebe für das Buch 3 Sterne.