Rezension

überzeugende Familiensaga zweiter Teil

Die australischen Schwestern
von Ulrike Renk

Bewertet mit 4 Sternen

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Band einer Trilogie, was mir vor Lektürestart nicht wirklich bewusst war. Der Vorgänger heißt "Die Australierin" und auch wenn ich diesen Teil nicht kannte, kam ich ganz gut in die Geschichte rein. Dennoch denke ich, dass man deutlich schneller die Zusammenhänge versteht, wenn man den ersten Teil kennt.

In dem Roman geht es, wie der Titel vermuten lässt, um die drei Schwestern Carola, Mina und Elsa. Die Schwestern werden von einander getrennt und ihre Leben verlaufen auf völlig unterschiedliche Weise. Werden alle drei ihr Glück machen?

Mir hat gut gefallen, dass dem Ganzen ein Stammbaum vorangesetzt ist, dass erleichtert die Orientierung, was die Verwandtschaftsverhältnisse anbelangt. Es werden ja schon sehr viele Personen genannt, die ich mir erstmal nicht alle gleich merken konnte und wusste wo sie hingehören.

Durch die Ereignisse führt uns ein Erzähler, der dafür sorgt, dass wir über jede Schwester etwas erfahren. Das Schicksal der Schwestern berührt und reißt einen mit.

Der Autorin gelingt es sehr gut sowohl Australien als auch das Deutschland der damaligen Zeit intensiv zu beleuchten.

Das Ende ist sehr offen gehalten, so dass man förmlich dazu genötigt wird, den Folgeband ebenfalls zu lesen, worauf ich mich jetzt schon freue. Dennoch hätte ich mir ein paar geklärte Fragen schon irgendwie gewünscht.

Fazit: Ein guter Schmöker, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Gern empfehle ich dieses Buch!

Kommentare

labbelman kommentierte am 10. Juni 2016 um 18:16

Nachdem ich nun Band eins gelesen habe und den zweiten Teil nochmal einem Re- Read unterzogen habe, vergebe ich volle Punktzahl und meine Meinung sieht dazu jetzt noch etwas anders aus, doch lest selbst:

Titel: Überzeugende Fortsetzung zu "Die Australierin"...

Nachdem mir bereits "Die Australierin" ausnehmend gut gefiel, welches ich durch eine Empfehlung angefangen hatte, wollte ich nur zu gern wissen wie es in Deutschland und Australien weitergeht.

Dieser Band beleuchtet nun das Schicksal der Enkelinnen von der einstigen Emilia Bregartner aus dem ersten Teil. Nach dem Tod der Mutter, der Tochter von Emilia, nimmt das Leben der Mädchen Carola, Elsa und Mina ganz unterschiedliche Wege, denn während die älteste Tochter Carola auf Wunsch ihres Vaters nach Deutschland zu Verwandten muss, bleiben die beiden jüngeren Mädchen zusammen mit den Brüdern bei den Großeltern in Australien.

Hier fühlte ich am meisten mit Carola mit, die aus der Mitte ihrer Familie gerissen wird und ich konnte nur zu gut verstehen, dass sie anfänglich mit ihrem Schicksal hadert. Aber auch mit den anderen Schwestern fiebert man mit.

Der Autorin gelingt es hier erneut ein authentisches Bild der damaligen Zeit, insbesondere vom Kontinent Australien zu zeichnen.

Die drei Frauen sind so unterschiedlich, dass jeder Leser seinen Lieblingscharakter finden wird. Ich fand gut gewählt, dass wir deren Schicksale immer aus Sicht der jeweiligen Schwester erleben, so ist man näher an den Figuren dran.

Gut gefallen hat mir vor allem, dass hier immer wieder die Familie im Vordergrund steht, denn gerade wenn diese zusammenhält, kann man alles schaffen.

Ich habe bisher eher selten Romane um die Jahrhundertwende gelesen und war deswegen sehr angetan von der Geschichte.

Fazit: Gebannt warte ich auf die Fortsetzung und kann hier wiederum nur eine Leseempfehlung aussprechen. Klasse!