Rezension

Unterhaltsamer Roman im E-Mail-Stil

Um die Ecke geküsst - Meg Cabot

Um die Ecke geküsst
von Meg Cabot

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die Klatschkolumnistin Melissa Fuller lebt in New York und arbeitet beim „Journal“. Eines Tages wird ihre alte Nachbarin Helen Frielander überfallen und fällt ins Koma. So bleibt Hund Paco allein zurück und Melissa sucht für ihn jemanden, der sich um den Vierbeiner kümmert. Helens Neffe Max gibt Melissa insgeheim eine Abfuhr, denn er ist als Modefotograf viel unterwegs und hat dafür keine Zeit. Dennoch will er nicht herzlos erscheinen und signalisiert Melissa, dass er sich kümmern wird. Er findet mit seinem Freund, dem Polizeireporter John Trent, einen passenden Ersatz als Hundehüter. John arbeitet beim „Chronicle“, dem ultimativen Konkurrenzblatt des „Journals“. So zieht John als Max Frielander getarnt in Helens Wohnung ein, um bei Hund Paco zu sein. Doch es kommt anders, als John gedacht hat. Er verliebt sich in Mel und steht plötzlich in einem Dilemma, denn Mel denkt, er wäre Max Frielander…
Meg Cabot hat mit ihrem Buch „Um die Ecke geküsst“ einen sehr unterhaltsamen Roman über einer Verwechslung vorgelegt, der mit viel Humor gespickt ist. Der Schreibstil ist flüssig und gespickt mit viel Witz. Der Leser springt direkt in die Handlung hinein. Da der gesamte Roman aus aneinandergereihten E-Mail-Nachrichten besteht, erfährt der Leser die Entwicklung der gesamten Story aus verschiedenen Perspektiven und von mehreren Protagonisten. Da gibt es Ratschläge, Tratschgeschichten und Weisheiten zu diversen Themen, ob gefragt oder ungefragt, die auf Mel hereinprasseln. Oftmals hat man das Gefühl, als stöbere man wie ein Schnüffler in fremder Post. Durch die verschiedenen Nachrichten und ebenso verschiedenen Adressaten wird die Geschichte erst nach und nach zu einem kompletten Bild, was der Handlung eine zusätzliche Spannung verleiht.
Die Charaktere sind individuell ausgearbeitet, alle haben ihre Ecken und Kanten, durch ihre Eigenheiten wirken sie sehr lebendig und authentisch und kommen einem seltsam vertraut vor. Mel ist eine sehr temperamentvolle sympathische Frau, die das Herz am rechten Fleck und eine flinke Zunge hat. Aufgrund ihres Jobs bohrt sie bei Dingen gern nach, aber sie ist auch eine mitfühlende und hilfsbereite Person, die sich um die ihr nahestehenden Personen sorgt. Mels Freundin Nadine ist ständig auf Diät, als Restaurantkritikerin hat sie da allerdings den falschen Job. Redaktionsleiter George ist auch so ein Unikum, der die fehlende weibliche Belegschaft ständig auf dem Klo findet. Max Frielander ist ein selbstsüchtiger Egomane, dessen Welt sich nur um ihn selbst dreht. John Trent wurde von Max in eine Situation hineinmanövriert, aus der der sympathische Mann nun nur sehr schwer herauskommt. Dabei ist er eine ehrliche Haut und weiß sich kaum einen Rat, wie er aus der Misere wieder herauskommt. Auch die weiteren Protagonisten halten mit ihren schriftlichen Ratschlägen und Nachrichten die Geschichte aufrecht und geben so ein durchaus rundes Bild aller Beteiligten ab.
„Um die Ecke geküsst“ ist ein rundum lustiger und sehr unterhaltsamer Liebesroman der etwas anderen Art. Amüsante Lesestunden sind hier garantiert. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!