Rezension

Zu lang

Vielleicht mag ich dich morgen - Mhairi McFarlane

Vielleicht mag ich dich morgen
von Mhairi McFarlane

Ein Klassentreffen steht bevor. 16 Jahre danach. Eigentlich verspürt Anna gar keinen Drang dort hin zu gehen, war doch die Schulzeit für sie nur ein Alptraum. Damals war sie dick, wurde gemobbt.Zum Abschluß auf einer Abschluß-Show wurde sie dann auch noch bloßgestellt und gedemütigt, gerade von dem Typ, den sie heimlich anhimmelte, von James Fraser. Dennoch lässt sie sich von ihren Freundinnen überreden, damit sie endlcih mit ihrer Vergangenheit abschließen kann. MIttlerweile hat sie nämlich kolossal abgenommen und sieht einfach umwerfend gut aus.
James wollte eigentlich auch nicht zum Klassentreffen, aber sein Freund Laurence überredet ihn. Da James gerade von seiner Frau verlassen wurde, lässt er sich überreden.
Anna wird jedoch von keinem ihrer ehemaligen Klassenkameraden erkannt, und verschwindet schnell. Doch nicht einmal zwei Wochen später trifft sie erneut auf James, diesmal beruflich. Und weglaufen geht diesmal nicht.

Eigentlich ist es eine nette Story. Aus dem hässlichen Entlein wird ein schöner Schwan. Es ist ein Geschichte, die die Folgen des Mobbing aufgreift, die Gefühle und die Folgen darstellt.

Mhairi McFarlane hat die Protagonisten mit ziemlich viel Eigenleben ausgestattet, aber mir wurden die ganzen Dialoge in dem Buch teilweise etwas zu viel. Es ist ein Buch von fast 500 Seiten, mir wäre eine Straffung um mindestens 100 Seiten lieber gewesen. 
Es sind viele Details ausgeschmückt, ohne dabei Wert auf die Umgebung zu legen, sondern nur auf die Charaktere und ihr Zusammentreffen.
Aufgelockert durch Emails und SMS-Kontakte, wird hier anscheinend fast nur geredet, so kommt es mir im nachhinein vor.  Das ermüdet manchmal. Die Autorin überrascht zwar auch manchmal durch neue Wendungen, wenn man denkt, die beiden haben sich nun endlich gefunden, steht schon wieder irgendetwas im Weg.

Die Hauptfigur Anna hat mir gefallen und man kann sich auch schnell in sie hinein versetzen. Bei James gelang mir das nicht ganz so gut.
Die Autorin erzählt die meiste Zeit aus Sicht von Anna, wechselt aber auch öfters die Sichtweise zu James. Das lockert den Erzählstil und lässt den Leser auch auf der "Gegenseite" Einblick nehmen.

Aber irgendetwas hat mir an der ganzen Geschichte gefehlt, vielleicht ein bisschen mehr Witz, ein paar weniger Dialoge ? Ich kann es nicht richtig beschreiben. Sie hat mich jedenfalls nicht umgehauen.