Rezension

erfrischende Themenkombination

Morden in der Menopause -

Morden in der Menopause
von Tine Dreyer

Der Roman liest sich locker, leicht und darf nicht ganz ernst genommen werden, ausgenommen von den kurzen fachlichen Inputs über die Wechseljahre sowie deren Begleiterscheinungen. Als hätte Liv, 48 Jahre, nicht schon genug andere Sorgen zu stemmen, mit drei Teenagern, dementen Schwiegereltern und stressigen Kund*innen, befindet sie sich plötzlich und unvorbereitet am Anfang der Wechseljahre. Die Autorin schreibt dies überspitzt, aber immer auch mit einem wahren Kern und fachlichen Hard Facts zu Beginn der Kapitel. Bei Liv löst das Hormonchaos zusammen mit ihren privaten Desastern und ihrer tollpatschigen Art, mit der sie von einem Problem in ein größeres schlittert, ein ungewolltes Morden aus, das aber gezielt nur unliebsame Personen betrifft. Bei ihren Vertuschungsversuchen reitet sich Liv immer weiter ins Chaos hinein, hat aber ein Händchen dafür im letzten Moment geschickt die Kurve zu kriegen. Der Roman ist sehr unterhaltsam und die Themenkombination aus Morden und der Menopause finde ich außergewöhnlich und gelungen.