Rezension

Ein Ostseekrimi über Schuld, Rivalität und Vergessen. Ein Buch, daß mich sehr fasziniert und atemlos zurückgelassen hat.

Das Küstengrab
von Eric Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Aufbau und Handlung:
Nach Jahren kehrt Lea in ihr Heimatdorf zurück. Doch kurz darauf geschieht ein Unglück.
Leas Schwester Sabina verunglückt und Lea selbst leidet seitdem an Amnesie.
4 Monate später fasst sie den Entschluss trotz Amnesie in ihr Heimatdorf zurückzukehren.
Sie muss wissen, was damals wirklich passiert ist.
Wird sie es herausfinden?
Was erwartet sie dabei?

Dieser Ostseekrimi hat mir gut gefallen.
Das Thema "Amnesie" interessiert mich sehr, daher war ich sehr gespannt auf diesen Krimi.
Lea unsere Hauptperson, ist eine interessante Persönlickeit. Mit vielen Höhen und Tiefen.
Wobei ich ja fand das sie Lea aus Jugendjahren eine andere war, als die jetzige.
Was hat sie so verändert?
Was ist passiert, daß sie sich nicht erinnern kann oder will.
Wird sie bei ihrer Clique aus Jugendzeiten Antworten finden?
Interessant waren für mich die ganzen Protagonisten. Sie würde sehr gut und tiefgründig beschrieben, keiner von Ihnen blieb ein leeres Blatt für mich. Das Buch gewann so an Leben für mich. Man konnte sich in jeden hereinversetzen und ihm nachempfinden. Jeder von Ihnen hat eine dunkle Seite, aber trotz allem hab ich sie alle gemocht. Nun gut, manche vielleicht weniger.
Leas Handlungen konnte ich mitunter manchmal nicht recht nachvollziehen. In meinen Augen ist sie doch etwas leichtgläubig und naiv.
Sie hängt sich zu schnell in neue Beziehungen, wenn man bedenkt was sie in der Vergangenheit durchgemacht hat, ist das für mich nicht recht nachvollziehbar.
Es wirkt auf mich manchmal nicht wirklich glaubwürdig.
Sabina, ihre Schwester, mochte ich von Anfang an. Sie war geradlinig, sympathisch und hatte den rechten Biss.
Die beiden Schwestern, haben sich nie ausstehen können, aber so verschieden waren sie letztendlich in meinen Augen nicht. Sie haben sich nur gegenseitig falsch verstanden.
Wer weiss, wenn sie sich besser verstanden hätten, wäre vielleicht vieles anders gekommen.
Die Clique als Gesamtpaket fand ich etwas seltsam.
Ich habe mich desöfteren schon gefragt, ob sie wirklich Freunde waren.
Und wie gut sie sich letztendlich wirklich kannten.
Das Buch ansich ließ sich für mich sehr gut lesen, wenn auch anfangs etwas langatmig. Die Kapitel fand ich auch etwas lang.
Dennoch gerade weil uns immer wieder Bröckchen zugeworfen wurden, musste ich einfach dranbleiben.
Die Spannung baute sich nur langsam auf.
Durch Die Sichtweisen aus Leas und Sabinas Sicht, gewinnt das ganze nach und nach an Form und Substanz.
Und was sich letztendlich herauskristallisiert, ist einfach nur unfassbar.
Vorhersehbar, war hier nie etwas, schon deshalb weil man immer alles nach und nach erfahren hat.
Sicher desöfteren hatte ich schon so meine Verdächtigen, aber mit dem was dann kam, hätte ich nie im Leben gerechnet.
Sehr gut hat mir auch die Umgebung gefallen, wie sie beschrieben wurde, man fühlte sich direkt hineinversetzt.
Natürlich erwartet uns hier auch ein Mord, aber den zu ergründen möchte ich euch überlassen.
Es ist ein Buch von Schuld, Rivalitäten und auch Einsamkeit und vor allem das Vergessen spielt hier eine grosse Rolle.
Das Buch ist in zwei Arten aufgeteilt. Einmal erfahren wir alles aus Leas Sicht im Hier und Jetzt und einmal aus Sabinas Sicht, vor 4 Monaten.
Aber möchte man sich letztendlich denn erinnern?
Fazit: Ein Buch das mich nach anfänglichen Bedenken noch gnadenlos fasziniert und atemlos zurückgelassen hat.
Das Cover hat mir hier auch sehr gut gefallen, es passt einfach perfekt.
Eine klare Lesempfehlung, die ich hier aussprechen möchte.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen, weil es doch so seine Schwächen hatte.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch, das mich erst nach und nach mitgerissen hat.
Es hat Tiefe und ist vom Thema sehr gut geschrieben.
Ein Ostseekrimi den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Lest ihn und berichtet mir von euren Eindrücken.
Ich bin gespannt.