Rezension

Lügengrab hat mich komplett überzeugt - ein Buch das man nicht mehr aus der Hand legen kann

Lügengrab - Hendrik Berg

Lügengrab
von Hendrik Berg

Lügengrab von Hendrik Berg

Klappentext:

Nach einem anstrengenden Fall sucht der Berliner Kommissar Krumme auf der Hallig Hooge Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Aufder Fähre lernt er Swantje kennen, die auf der Hallig aufgewachsen ist. Vor drei Jahren verschwand ihr Verlobter auf rätselhafte Weise – einen Tag vor der Hochzeit! Anders als ihre Freunde glaubt Swantje an ein Verbrechen. Nun kehrt sie zurück und will die Wahrheit über ihre große Liebe herausfinden. Krumme versucht zu helfen. Doch schon bald gerät er selbst in Lebensgefahr und entdeckt während einer dramatischen Sturmflut ein schreckliches Geheimnis. Denn auf dem kleinen Eiland lauert das Böse ...

Meine Meinung:

Lügengrab war das erste Buch das ich von dem Autor gelesen habe und obwohl es sich hier um den 2. Teil einer Krimireihe handelte hatte ich keinerlei Probleme dem Buch zu folgen. Der fesselnde und spannende Schreibstil lag mir sehr und führte recht schnell dazu das ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Cover und Titel passten unglaublich gut zum Inhalt des Buches und hätten nicht besser gewählt sein können.

Die einzelnen Charaktere haben mir gefallen. Ich konnte mich in sie reinversetzen, mit ihnen fühlen und dadurch das sie alle ihre Ecken und Kanten hatten waren sie auch sehr authentisch.

Kommissar Krumme, wollte auf der Hallig seinen Urlaub verbringen und nur ausspannen, sich erholen und neue Kraft tanken. Aber wie so oft, das Leben hält Überraschungen parat und so kommt es das er unerwartet in einen neuen Fall schlittert. Einen Fall der einiges von ihm abverlangt und bei dem er seine eigenen Grenzen kennenlernt und seine Ängste hinten anstellen muss.  Ich mochte seine Art zu denken, zu handeln und auch wie er mit den Menschen umgegangen ist. Man konnte mit ihm fühlen und sich gut in ihn reinversetzen.

Auf der anderen Seite dann Swantje ein junges Mädchen das auf der Hallig wohnt und welches Krumme auf der Fähre kennen gelernt hat. Swantje war mir gleich sympathisch und man spürt sofort die Unsicherheit die das Mädchen umgibt. Vor drei Jahren wollte sie eigentlich auf der Hallig heiraten, es passierte ein Unglück ihr Verlobter verschwand. Ist er ertrunken oder wurde er umgebracht?? Swantje verlies die Hallig und folgt jetzt einer Einladung ihrer besten Freundin, allerdings bringt die Rückkehr als das was sie bislang erfolgreich verdrängt hat wieder hoch. Die Frage was mit ihrem Verlobten passiert ist, aber auch ob die Freunde von damals irgendwie damit zu tun haben. Eine aufregende Zeit und gefährliche Zeit beginnt und Swantje muss das Rätsel um Marc lösen damit sie wieder zu sich selbst findet und glücklich werden kann.

Krumme und Swantje zwei tolle Charaktere mit denen ich fühlte, in die ich mich reinversetzen konnte und mit denen ich rätselte und fieberte. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren und wie Krumme auch überlegte ich ständig wie alles zusammen hängen konnte. Der Spannungsbogen war von Anfang bis Ende gegeben und es gab immer wieder Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte.

Aber auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen und ich konnte nachvollziehen das sich die Bewohner einer Hallig als große Familie fühlte. Alle freuten sich auf Swantjes Besuch, aber man merkte ihnen auch an das die vergangenen Jahre, speziell der eine Abend zwischen ihnen Stand. Sie hatten gemischte Gefühle auf der einen Seite die Freude über das Wiedersehen, auf der anderen Seite die Angst wenn das Gespräch auf besagten Unglückstag kommt. Man spürte recht bald das die Freunde Marc mit anderen Augen wie Swantje gesehen haben und man war gespannt wie er letztendlich wirklich war und ob einer von ihnen wirklich was mit seinem Verschwinden zu tun hatte.

Interessant fand ich auch das es Rückblenden zu einer anderen Zeit gab, Rückblenden in denen jemand  Leute auf bestialische Art und Weise umbrachte. Man suchte ständig nach einer Verbindung zu dem möglichen Verbrechen an Marc, aber erst am Ende des Buches konnte man eins und eins zusammen zählen. Ebenso faszinierend fand ich den mystischen Touch. Er fügte sich unheimlich gut in das Buch ein und war absolut passend.

Last but not least begeisterte mich die Beschreibung der Hallig, der Nordsee unheimlich. Es gab dem Buch dem letzten Schliff und auch wenn man noch nie auf einer Hallig war konnte man alles vor bildlich vor Augen sehen. Man spürte die Brise der See förmlich und man fühlte mit Krumme als er zum ersten Mal in seinem Leben eine Wattwanderung machte. Ich hatte alles vor Augen und fühlte mich an einem anderen Ort.

Mein Fazit:

Lügengrab von Hendrik Berg hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt und daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Der erste Band der Reihe "Deichmörder" steht schon auf meiner Urlaubswunschliste und ich hoffe Band drei lässt nicht lange auf sich warten.