Rezension

Sagt mir, was ist euer Glückes Pfand?

Das Erbe der Macht - Band 18: Blutnacht - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Band 18: Blutnacht
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Die Blutnacht beginnt. Und sie wird grausam sein. Denn es herrscht Krieg und das heißt Blut und Tod. Und dazu wird ein uraltes Geheimnis gelüftet und gleichzeitig lässt der Feind seine Maske fallen. Denn: Vergiss nie, dass die Welt, wie du sie kennst, eine Lüge ist! Nichts ist mehr wie zuvor...

Das Erbe der Macht - Blutnacht ist der 18. Band der Erbe der Macht-Reihe aus der Feder von Andreas Suchanek. Kaum habe ich mich so über einen Band gefreut und hatte gleichzeitig unglaublich Angst davor, denn nichts anderes als das zweite Staffelhalbfinale, also der 6. Teil der zweiten Staffel, steht an und wie wir den Autor kennen, hat er diesmal einiges mit dem Leser vor und man darf wieder atemlos in die Welt der Licht-und Schattenkämpfer versinken um am Ende mehr als geschockt herauszukommen, denn der Autor hat wieder grausam zugeschlagen...

"Vergiss nie, dass die Geschichte, wie du sie kennst, eine Lüge ist."

Das Cover reiht sich gut in die der anderen Cover der zweiten Staffel ein. Im Hintergrund erkennt man eine braune Rauchwolke, die eine dunkle Gestalt in Kapuze umhüllt, dessen Gesicht in den Schatten verborgen ist. Es umgibt etwas Mysteriöses und Gefährliches diesen Mann, was sicherlich zu der Grundstimmung des Romans passt. Gefällt mir wie auch die anderen Cover recht gut, auch wenn der Inhalt mehr als phänomenal ist und ein ganz anderes Level erreicht.

Diesmal ist es wirklich schwierig den Inhalt zusammenzufassen, denn es passiert so unfassbar viel, was einen so überwältigt und nach diesem Band wird nichts so sein wie zuvor, genauso wie im letzten Staffelhalbfinale. Trotzdem versuche ich es mal, aber man sollte  es einfach lesen, denn manches lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erleben.

"Die alte Ordnung war nicht länger."

Bran hat die letzten Schachfiguren auf ihren Platz gebracht und so beginnt das Ende der alten Ordnung, das Ende der magischen Welt von Licht-und Schattenkämpfer, so wie man sie kennt. Denn alles war eine Lüge. Bran lässt endlich seine Maske fallen und was hervorschaut, könnte nicht unerwarteter und grausamer sein. Während Bran die Gesellschaft der Magier von innen heraus zerstört, weder vor Licht-noch Schattenkämpfern halt macht und eine neue Ordnung schafft, heißt es nun für das bekannte Lichtkämpferteam um Jen & Alex ihre Seite zu wählen. Doch ist dieser blutige Kampf gegen Bran nicht genug, so erfährt man endlich die Wahrheit um den ominösen Pakt, der geschlossen wurde und so viel bestimmt hat. Und diese Wahrheit ist nicht nur unaufhaltsam und endgültig, sondern verändert die gesamte Sicht auf die Welt der Magier. Nichts wird mehr so sein wie zuvor und allein eine Frage zählt: Was ist euer Glückes Pfand?

Der Schreibstil von Andreas ist wieder einmal grandios, der letzte Band war glücklicherweise nicht lange her, sodass ich ohne viele Rückblenden sofort wieder eintauchen konnte, so hat der letzte Band doch angedeutet, dass es grausam und blutig wird. Hoffnungslos und nie mehr wie zuvor. Aber als die Blutnacht begann, da musste ich schlucken. Man kann nicht anders als zu hassen, zu leiden und zu hoffen. Es zählt nicht mehr Licht und Schatten, nur noch das nackte Überleben und Kampf. Einem wird der Atem genommen und kaum kann man durchschnaufen, denn das eine Ereignis schien grausamer als das andere, die nächste Enthüllung noch schrecklicher als die vorherige. Und es ist kein Ende in Sicht...

"Nein, wir sind unseres eigenen Glückes Schmied. Vergiss das nie. Der richtige Weg ist stets der beschwerliche, bei dem man nichts geschenkt bekommt."
- Zitate aus Das Erbe der Macht - Blutnacht

Wir kehren zu unseren geliebten Charakteren zurück, an allen Fronten wird gekämpft und auch wenn wir alle Charaktere einzeln diesmal begleiten, gibt es keinen Handlungsstrang zu viel und man kann aufhören zu lesen, denn man leidet richtig mit den Charakteren und man muss immer bangen, dass der nächste nicht wegstirbt. Max, Kevin, Chris, Nikki, Chloe, Jen und Alex, ich liebe sie alle auf ihre Art und will mich nicht von ihnen, nicht einmal einen, verabschieden, auch wenn ich das wohl bald unvermeidlich muss. Denn Krieg bedeutet Tod. Und das hat Bran deutlich gemacht.

In diesem 18. Teil wird ein ganz großes Geheimnis gelüftet, welches schon sehr lange über der Serie hängt und ich muss sagen, dass ich ausnahmsweise sogar kurzzeitig geahnt habe, welche Lösung der Autor parat hält, zumindest ein Vorahnung. Nicht hatte ich wirklich geglaubt richtig zu liegen, auch wenn ich betonen muss, dass sowieso nie etwas ist, wie es aussieht und ich super gespannt auf die neue Interpretation von Andreas bin.
Nichtsdestotrotz war die Spannung nahezu die ganze Zeit auf dem Höhepunkt und ich habe jede Sekunde geliebt, wie auch gehasst. Auch diesmal bleibt der Aha-Effekt nicht aus, denn der Autor beherrscht es perfekt, einen an der Nase herumzuführen und doch ist es im Nachhinein nur logisch. Die Seiten, die wir vorher kennen, existieren nun nicht mehr und die Karten werden radikal neu gemischt. Die Konsequenzen unabsehbar. Und ich liebe es. Und wie! Ich hatte definitiv sehr hohe Erwartungen, kaum hatte ich höhere an einen Band, so war für mich Band 6 in der ersten Staffel unglaublich episch und stark und dieser Band musste ihm nachkommen. Und er hat. Und wie er es hat! Ich vergebe mehr als volle 5*****, ich bin einfach absolut begeistert und überwältigt!