Rezension

Der Kurzkrimi konnte mich leider nicht überzeugen

Der Sozius - Lyl Boyd

Der Sozius
von Lyl Boyd

Bewertet mit 2.5 Sternen

Lyl Boyd – Der Sozius

 

Die Journalistin Teresa möchte ein Buch über das Leben des Sozius, einem Phantom aus der Unterwelt, schreiben, doch sie kommt der Vergangenheit zu nahe und begibt sich damit in Gefahr.

Schneider ihr bester Freund hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen und versucht seiner Mutter zu helfen.

 

“Der Sozius” ist ein Kurzkrimi aus der Feder von Lyl Boyd, dessen Kurzgeschichte “Sommerurlaub” ich bereits kenne.

Die Geschichte wird durch zwei Handlungsstränge dominiert. Zum einen erfahren wir ein paar prägende Stationen des Sozius, der sich mit kriminellen Machenschaften ein gutes finanzielles Polster anlegt und dabei manch herben Tiefschlag einstecken muss. Zum anderen folgen wir Teresa, die neben der Aufdeckung der Lebensgeschichte des Sozius, selbst einige Hürden in ihrem Leben überwinden muss. Der gewaltttätige Vater und auch die sexuelle Orientierung der Protagonistin wird immer wieder in den Vordergrund gerückt.

Leider hat der Autor es nicht geschafft, mir Teresa näher zu bringen, sie blieb für mich blass und unsympathisch, größtenteils weinerlich, auch wenn hin und wieder die Willenskraft und ihre persönliche Stärke aufflackert, wenn es um ihre Recherche geht.

Ähnlich erging es mir mit ihrem besten Freund Schneider, der sich für einen besten Freund, einfach zu viel heraus nimmt (z.B. Outing).

Im allgemeinen blieb die Geschichte mir persönlich zu distanziert.

Die Spannungsbögen werden leider nicht durchgängig aufrecht erhalten, was wahrscheinlich an der Vielzahl der Probleme und Themen liegt. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ernste Themen viel zu kurz angeschnitten wurden.

 

Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.

Manchmal passt der Leser einfach nicht zum Buch, manchmal stimmt die Chemie nicht zwischen den Protagonisten und dem Leser, das kann passieren und ist nicht weiter tragisch, denn es ist wie im wahren Leben auch, nicht jeder kommt mit jedem gut zurecht. Mir persönlich hat der Krimi jetzt nicht so gut gefallen, aber ich bin mir sicher, dass das, was ich bemängle, einem anderen Leser bestimmt super gefällt.

Dennoch finde ich die Grundidee gar nicht so schlecht, und wenn der Krimi 100 Seiten mehr hätte, hätte mir die Geschichte sicherlich besser gefallen. Aufgrund der Kürze der Story, wirkte es mir inhaltlich zu überladen, da es zu viele Themen gab, die eigentlich nichts in dem Krimi zu suchen haben und den Fokus deswegen verlagert haben (Selfpublishing, irische Butter, Literaturagenten, verschiedene Erkrankungen, Phamakonzern-Mafia,...).

 

Fazit: Der Kurzkrimi konnte mich leider nicht überzeugen. 2,5 Sterne.