Rezension

Machs besser vielleicht...

Ich an meiner Seite - Birgit Birnbacher

Ich an meiner Seite
von Birgit Birnbacher

Bewertet mit 3 Sternen

„Würden Sie jemanden einstellen, der im Knast war?“ (S.149)

Arthur muss feststellen, dass ein Gefängnisaufenthalt nicht unbedingt hilfreich ist, wenn man sein Leben wieder auf die Reihe bekommen möchte. Nach 26 Monaten Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen hat er Probleme einen Job und Arbeit zu finden. Zum Teil fehlen ihm einfach die „richtigen“ Papiere. Unerwartete Hilfe bekommt er von seinem Therapeuten „Börd“ und einer zufälligen Bekanntschaft.

Ich hatte am Anfang Probleme in die Geschichte zu finden. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und das hat weitestgehend bis zum Ende angehalten. Auch das Ende rast ziemlich schnell seinem Höhepunkt entgegen. Das war mir persönlich zu schnell und hatte größere Sprünge in der Geschichte, so dass mir da das Mitreissende gefehlt hat. Auch Arthur als Charakter blieb mir irgendwie fremd.

Der beste Charakter des Buches ist „Börd“. Er ist ein untypischer Vertreter seines Schlags und durch dieses unperfekte eine ideale Romanfigur. Doch auch bei ihm sehe ich noch Luft nach oben. Er hätte mehr „Spielzeit“ bekommen sollen, die ihn als Menschen detaillierter beschreiben läßt und dadurch der Figur mehr Charakter verleiht. Das selbe gilt für Arthur und Grazella. Aus Grazella hätte man m.E. nach auch mehr machen können.

Fazit:

Wirklich gefesselt hat mich das Buch leider nicht, obwohl ich das Thema sehr wichtig finde und es auch durchaus in der Literaturwelt mehr Beachtung finden dürfte. Es war angenehm  zu lesen, aber mehr auch nicht. Meine Empfehlung: lest den Klappentext und mal irgendwo in das Buch zwei – drei Seiten rein und lasst dann euer Bauchgefühl entscheiden.