Rezension

Eifert Stieg Larsson nach ...

Geiger
von Gustaf Skördeman

Bewertet mit 3 Sternen

... kommt aber (noch) nicht an ihn heran.

Die schwedische Kleinstadtidylle einer Familie wird durch einen rätselhafte Mord aus den Angeln gehoben. Doch was zunächst als isolierte Tragödie anmutet, stellt sich bald als größer heraus - bedeutend größer.

Der Aufbau des Werkes erinnert an Stieg Larssons Millennium-Trilogie: Die Leserschaft wird durch kognitive Dissonanzen en masse gezerrt. (Hier könnte weniger mehr sein.) Das bewährte Dreiergespann aus Krimielementen, diversen Protagonisten und Gesellschaftskritik - der Autor räumt mal ordentlich mit bigotten Elementen v.a. schwedischer Geschichte und Jetztzeit auf - eifert Larsson nach, kommt aber m.E. (noch) lange nicht an ihn heran.

Die inhaltliche Idee hinter dem Ganzen scheint hingegen atemberaubend.

Es handelt sich hier um den Auftakt einer Trilogie, die gleichzeitig das literarische Debüt des Schweden Gustaf Skördeman ist. Sein Stil lässt deutlich erkennen, dass Skördeman vom Film kommt: Szenisch und plastisch geschrieben, was mir persönlich sehr gut gefällt. Geht es jedoch um das Innenleben handelnder Charaktere, spürt man, wie schwer der Autor sich mit dem Romanschreiben tut: Das für mitreißende Bücher unabdingbare Prinzip des "Show, don't tell!" (dt.: "Zeigen, nicht erzählen!") wurde sträflich vernachlässigt.
Der Plot ist explizit auf eine Trilogie angelegt worden, was leider in diesem ersten Buch dazu führte, dass die Story arg in die Länge gezogen wurde und mich erst nach zwei Dritteln des Buches gepackt hat.

Fazit: Super Idee, handwerklich schlecht umgesetzt.
Man muss sich im Klaren sein, dass die komplette Trilogie gelesen werden muss und dieses erste Buch inhaltlich sehr gedehnt wirkt.
Wird bestimmt mal verfilmt werden und wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt.