Rezension

Anders als erwartet

Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur
von Bettina Belitz

Bewertet mit 3 Sternen

Sarah lebt bei ihrer alkoholabhängigen Mutter, die ihre Tochter ständig tyrannisiert und selbst nichts auf die Reihe bekommt. Während die noch nicht ganz volljährige Protagonistin Sarah versucht die Aufgaben ihrer Mutter zu übernehmen. So ist die Pflege der todeskranken Großmutter eine davon. Um diese bezahlen zu können, führt Sarah ein Doppelleben, indem sie in die Unterwelt voller illegaler Geschäfte taucht. Für Kratos stiehlt sie Diamanten, da sie eine besondere Gabe hat. Sarah kann nämlich die Steine hören und so leicht ausfindig machen. Doch schon bald begegnet ihr ein merkwürdiger Typ und ihr Leben ändert sich schlagartig.

Allein schon der letzte Satz stört mich. Das klingt einfach furchtbar typisch für eine schnulzenhafte Jugendbuchgeschichte! Aber ich kann schon mal sagen, dass Bettina Belitz versucht neue Ideen in die Geschichte reinzubringen. Zunächst ist mir positiv aufgefallen, dass die Autorin versucht eine taffe Protagonistin zu gestalten. Sarah ist ein Charakter, der weiß was er will, der rational denkt, der misstrauisch ist und der unglaublich stur ist. Also ein Charakter mit Ecken und Kanten und wirklich gelungen, da man ihr Handel immer gut nachvollziehen konnte, auch wenn man als Leser nicht derselben Meinung mit der Protagonistin war.

Die Brutalität in diesem Buch war auch etwas ungewöhnlich. Für mich war das nicht schlimm, da ich weitaus schlimmeres gewohnt bin. Aber solche Gewaltbeschreibungen trifft man auch nicht in jedem Jugendbuch an. In diesem Roman werden Themen, wie Drogenabhängigkeit und Prostitution aufgegriffen. Bettina verharmlost hier nichts und beschönigt auch nichts und so ist Kratos, der Boss der Unterwelt auch ein brutaler Typ. Bevor man als seinem Kind dieses Buch kaufen möchte, sollte man sich überlegen, ob es mit Gewalt und den obenen genannten Themen umgehen kann.

Kommen wir aber nun zu meiner Kritik. Obwohl das Buch durchaus spannend war, gab es auch Stellen, die mir ein bisschen zu langatmig waren. Vor allem hätte ich mir mehr Fantasy gewünscht. Ich könnte mir vorstellen, dass davon mehr in den Folgebänden vorkommt, aber es hätte für meinen Geschmack schon hier mehr davon sein können. Viele Fragen bleiben am Ende noch offen, deswegen möchte ich gerne an der Reihe dranbleiben, obwohl ich das Buch schlussendlich als mittelmäßig bewerten würde.