Rezension

Antiquitäten, Mord und Drogendeals

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt -

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt
von Richard Osman

Bewertet mit 4 Sternen

Dies ist jetzt schon der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub rund um die vier Senioren aus dem Seniorenheim Coopers Chase. Die Fälle sind in sich abgeschlossen, ich bin aber der Meinung man sollte die Bücher in der korrekten Reihenfolge lesen, weil sich rund um die Rentner auch abseits der Fälle einiges tut und die Bücher so ihren unglaublichen Charme erst in voller Pracht entfalten. 

Zum Inhalt: ein toter Antiquitätenhändler und eine verschwundene Schachtel Heroin. Eigentlich wollte es der Donnerstagsmordclub im neuen Jahr ruhig angehen lassen, aber dann kommt wieder alles anders als geplant, als eine Leiche auftaucht. Und weil der Tote ein alter Freund von Elisabeths Mann Stephan war, nimmt sich der Club des Falls an. Und stürzt sich damit nicht nur ins Drogenmilieu, sondern auch in eine Spirale aus Betrug und Täuschungen.

Das Buch bleibt der allgemeinen Aufbaustruktur der Reihe treu, Osman schafft hier innerhalb seiner Reihe einen hohen Wiedererkennungswert, nicht nur was das Optische seiner Bücher angeht, sondern auch von der Struktur der Fälle her. Ich habe trotzdem bei dieser Reihe das Gefühl, dass sie mir mit jedem Band sogar noch besser gefällt und mich jedes Mal wieder überrascht und erheitert.

Ich liebe ja die schrägen und teils schrulligen Figuren, die einem mit ihren Marotten schon auch ans Herz wachsen. Ich finde sie sind das Herzstück der Reihe und stehen für mich ganz klar im Fokus eines jeden Falls. Klar geht es in jedem Band um einen Kriminalfall, der steht aber für mich total hinter den persönlichen Interaktionen der Figuren miteinander an. Ich mag die Bücher hauptsächlich aufgrund der besonderen Freundschaften, witzigen Gespräche und teils völlig abstrusen Handlungsideen der Figuren. Ich finde die Idee, dass sich die rüstigen Rentner nun im Drogenmilieu bewegen, einfach herrlich! Neben der köstlichen Ermittlung treiben die Rentner diesmal auch ernstere Gedanken und schwierige Entscheidungen um, was mir gut gefallen hat, da es einen angenehmen Kontrast darstellt und mich durchaus berührt hat. 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Was mir gut gefällt ist, wie die Sprecher mit Stimmlage, Dialekten und Tempo arbeiten, um den Figuren Leben einzuhauchen. Ich finde dieses Buch wahnsinnig angenehm und unterhaltsam zu hören.  Es macht einfach Spaß in die Geschichte rund um die rüstigen Rentner einzutauchen. 

Wieder ein sehr interessanter Kriminalfall gespickt mit großartigem, britischem Humor, der mir gut gefallen hat.