Rezension

Außergewöhnliches Leseabenteuer für alle Büchernarren!

Die Stadt der träumenden Bücher - Walter Moers

Die Stadt der träumenden Bücher
von Walter Moers

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es ist ein Buch in einem Buch und handelt von den verschiedensten Büchern; von ihren Autoren, ihren Verlegern,... und ihrer Stadt: Buchhaim, die Stadt der träumenden Bücher!

"Getürmt aus Buch auf Buch

Verlassen und verflucht

Gesäumt von toten Fenstern

Bewohnt nur von Gespenstern

Befallen von Getier

Aus Leder und Papier

Ein Ort aus Wahn und Schall

Genannt Schloß Schattenhall"

Der junge Lindwurm und angehende Dichter Hildegunst von Mythenmetz verlässt sein gemütliches Zuhause, als ihm aus der Erbschaft seines Dichtpaten ein besonderes Manuskript in die Hände fällt. So begibt er sich nach Buchhaim, die Stadt der träumenden Bücher um den Autor zu finden. Dabei gerät er in ein unvorhergesehenes Abenteuer (in den dunklen und mystischen Seite Buchhaims) und trägt entscheidend zu seiner Geschichte bei.....

Dieses Buch scheint zunächst eher etwas für Fantasy-Fans zu sein, aber je mehr man liest, desto klarer wird, dass es für jeden geeignet ist, der in Bücher vernarrt ist (genau so wie auch die Bewohner Zamoniens bzw. Buchhaims) ;-). Vorne im Buch steht Ein Roman aus Zamonien von Hildegunst von Mythenmetz. Aus dem Zamonischen übertragen von Walter Moers. Dies hat sofort mein Interesse geweckt; auch als sich Mythenmetz mit einer "Warnung" an die Leserschaft wendet, dass dies kein Buch für schwache Nerven sei. Damit wird klar, dass der Leser sich "mit Mythenmetz" auf seine Reise begibt, die sehr ausführlich beschrieben wird. Durch die schönen detailverliebten Zeichnungen von Walter Moers wird das Gelesene verstärkt, und man ist gleichzeitig in der Lage, es sich besser vorzustellen. Der Anfang des Buches erinnert etwas an den ersten Teil von Harry Potter: Mythenmetz kommt nach Buchhaim und ist vor lauter Staunen ganz aus dem Häuschen :-). Und je mehr er in die Stadt der träumenden Bücher gerät, desto öfter begegnet er zwielichtigen Gestalten und desto spannender wird es, denn das Manuskript sorgt "für ordentlichen Wirbel" (wenn man es so ausdrücken kann) ;-).... Auch ist es faszinierend, wie Walter Moers im Laufe des Buches die zamonische Literatur in ihren Einzelheiten entfaltet un dem Leser interessant macht. Ich will aber auch nicht weiter ins Detail gehen, denn dann müsste ich auch den "enthält Spoiler-Button" anklicken, und das wollen wir ja nicht ;-).

Zusammenfassend: Es ist kein Buch der Kategorie "Spannung pur", sondern ein Roman voller Details, der -wenn man in Zamonien "angekommen" ist ;-)- immer spannender wird, aber auch nicht "dem Ende zurennt" (wie manch andere Romane es gerne tun) ;-). Ich kann dem Zitat von "Die Welt" nur zustimmen: "Es ist die größte, schönste Liebeserklärung an das Lesen und die Literatur [...]".