Rezension

Bezaubernder Roman mit sympathischen und wolligen Charakteren

Glennkill - Leonie Swann

Glennkill
von Leonie Swann

Bewertet mit 5 Sternen

Entgegen meiner anfänglichen Skepsis, ein Buch mit Tieren in der Hauptrolle zu lesen, hat mich dieser Roman voll und ganz verzaubert. Die Schafe sind wirklich herzallerliebst, jedes hat seinen eigenen unverwechselbaren Charakter und die Eigenschafen und Wesenszüge der wolligen Vierbeiner sind von der Autorin liebevoll und detailliert ausgestaltet worden. Da gibt es das intelligente Schaf Miss Maple, das natürlich auch die Ermittlungen übernimmt; das Gedächtnisschaf Mopple the Wale, das auch noch das dickste und hungrigste Schaf der Herde ist; den geheimnisvollen schwarzen Widder Othello und die mutige Zora, um nur vier meiner Lieblingsschafe zu nennen. Man achte auf die Namen, die Autorin hat auch hier ein Gespür für Details bewiesen!

Die Herde versucht mit ihrer ganz eigenen, teilweise naiven teils brillanten Schafs-Logik den Mord an ihrem Schäfer George aufzuklären. Dazu muss sie sich erst viele Wörter, Gepflogenheiten und Verhaltensweisen aus der Menschenwelt erschließen und auch wenn im Verlaufe der Handlung nicht so viele spektakuläre Ereignisse passieren wie mancher Leser in einem Krimi vielleicht erwartet, macht es doch unheimlich viel Spaß, die Schafe bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Die Aufklärung des Mordes ist spannend (bis kurz vor Schluss ermittelt auch der Leser noch mit), die Gespräche zwischen den Schafen sind liebenswert lustig und auch ihre mutigen Abenteuer zaubern dem Leser oft ein Lächeln oder Staunen aufs Gesicht. Vor allem die Episode um Melmoth, den legendären verschollenen Widder wird wunderbar erzählt. Ich freue mich auf den zweiten Teil „Garou“!