Rezension

Das Meer gibt, das Meer nimmt

Die Hummerkönige - Alexi Zentner

Die Hummerkönige
von Alexi Zentner

Bewertet mit 3 Sternen

Die Leseprobe hat mich sehr angesprochen und ich habe eine spannende „Auswanderer-Saga“ erwartet. Der Beginn hat mich ein wenig an die Balladen der schottischen Highlands, die oft über die Selkies singen, erinnert. Leider sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden.

Cordelia Kings, Nachfahrin des legendären Brumfitt Kings, der vor 300 Jahren die Insel als erstes betreten hat, erzählt die Geschichte in der Ich-Form.
Brumfitts Gemahlin soll – einer Meerjungfrau gleich - einst dem Meer entstiegen sein und gute Hummerfänge garantieren. Doch die garantierte Fangquote hat ihren Preis: das Meer fordert den jeweils ersten Sohn jeder Kings-Generation als Opfer. Bislang holte sich das Meer jedes Jahr seinen Tribut.
Auch Cordelias Bruder ertrinkt neunjährig bei seinem ersten Hummerfang. Im Gegensatz zu Cordelia wollte der Kleine niemals Hummerfischer werden …

Eigentlich sollte nun der Fluch gebrochen sein, da Cordelia in die Fußstapfen ihrer Vorväter tritt. Doch die junge Frau muss gegen alle möglichen Widersacher und Schicksalsschläge kämpfen.

Meine Meinung:

Die Legende rund um Brumfitt Kings nimmt einen gewaltigen Raum ein: seine Tagebücher und Bilder werden von Cordelia nahezu verehrt. Dabei gleitet der Autor für mein Empfinden ein wenig zu sehr in das Mystische ab. Die Geschichten muten für mich teilweise seltsam. Ich sie nicht wirklich einordnen.

Nervig finde ich Cordelia und ihre Besessenheit von Brumfitt. Ich vermute, sie soll tough dargestellt sein, doch ihr Verhalten wirkt auf mich berechnend.

Ziemlich abstoßend empfinde ich den Charakter von Woody. Ja, ok, die Gegend ist rau, die Arbeit hart, aber so ein gefühlskalter Klotz, den nicht einmal der Tod seines kleinen Sohnes berührt?

Gut gefallen hat mir die Schilderung der harten Arbeit der Hummerfischer und die raue Umgebung.

Fazit:

Leider bin ich mit den Charakteren und der Geschichte nicht wirklich warm geworden. Mehr als drei Sterne kann ich leider nicht vergeben.